Wunder gibt es immer wieder
Es ist geschafft!! Mit einem 3:1 gegen die SpVgg. Oberrad konnte Bornheims Gruppenliga-Team am letzten Spieltag 3 entscheidende Punkte einfahren und sich damit endgültig den Klassenerhalt sichern. Nach den zurückliegenden Wochen des Hoffen und Bangens gelang damit quasi auf der Zielgeraden ein kleines Fußballwunder
„Wir waren uns sicher, dass Bad Nauheim nach dem Sieg im Nachholspiel am Donnerstag noch einmal nachlegen würde,“ befand Bornheims Interims-Coach Kai Zitzer, der den beruflich verhinderten Michael Mau an der Seitenlinie vertrat. „Deshalb mussten wir heute voll auf Sieg spielen, um sicher zu gehen“, so Zitzer.
Dabei hatte das Match höchst ungut für Bornheim begonnen. Mitten in die druckvolle Anfangsphase der Gastgeberinnen hinein, führte ein schnell vorgetragener Konter von Oberrad zum 0:1 (05.) durch Emma Briegel und erhöhte den Druck auf die SG fortan auf ein Maximum. Bornheim zeigte sich jedoch keineswegs geschockt und behielt trotz der sommerlichen Temperaturen einen kühlen Kopf. Im Anschluss an eine Ecke war es Nadja Richter, die aus dem Gewühl heraus zum 1:1 (15.) ausgleichen konnte.
Auch in der Folge verlagerte Bornheim das Geschehen weitestgehend vor das Gästetor und wäre beinahe noch vor der Pause zur erneuten Führung gekommen. Der Pfosten verhinderte bei dem Versuch von Dilara Günes (34.) allerdings das mögliche 2:1. Nur einmal musste Sonnur Kiricioglu im Bornheimer Tor gegen Oberrads Linda Knapp ernsthaft eingreifen (39.), um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern ein nach wie vor unverändertes Bild. Bornheim arbeitet weiterhin engagiert an der Erfüllung der Mission Klassenerhalt scheiterte jedoch bei einem Schussversuch von Lotta Meindl abermals am Aluminium.
Eine gute Stunde war gespielt, als Franca Löhlein schließlich doch den „Dosenöffner“ auspacken und mit ihrem Treffer zum 2:1 (64.) Bornheim auf den Nichtabstiegsplatz schießen konnte. Als schließlich Annabelle Mau nur 6 Minuten später auf 3:1 erhöhte, schien die Rettung bereits zum Greifen nahe. Nur noch ein weiteres Mal sollte das Bornheimer Tor in Gefahr geraten, aber Kiricioglu konnte gegen die durchgebrochene Emma Briegel abermals parieren.
So blieb es am Ende beim viel umjubelten wie gleichermaßen verdienten Bornheim Erfolg und einer fast nicht mehr für möglich gehaltenen Rettung.
„Als wir im März zum Auftakt der Abstiegsrunde gegen die bis dahin noch punktlose FSG Niedermittlau sang- und klanglos mit 3:0 verloren haben und Letzter waren, schien unser Schicksal schon fast besiegelt“, blickte Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff auf die vergangenen Wochen zurück. „Was die Mannschaft danach geleistet hat, wie sie sich gegen den fast schon sicheren Abstieg gestemmt und aus den letzten 4 Spielen 10 Punkte geholt hat, war überragend!“ so Schaaff, der aber auch schon gleich nach vorne blickte. „Heute dürfen wir uns ausgiebig freuen, aber es wird viel Arbeit vor uns liegen, wenn wir nach der Sommerpause eine bessere Saison spielen wollen. So ein Herzschlagfinale wie heute, braucht man nicht jedes Mal!“
Auch das Verbandsliga-Team legte noch einmal ordentlich nach und sicherte sich durch einen 8:0-Kantersieg gegen den SV Nauheim drei weitere Punkte. Dank der Schützenhilfe der SG Egelsbach, die bei Bornheims ärgsten Widersacher im Kampf um Platz 2, dem FSV Schierstein mit 0:1 die Oberhand behielt, durfte Bornheim sogar noch den Vizemeistertitel feiern. Dabei schien dieser nach der Niederlage in der Vorwoche schon so gut wie verloren.
Schon das Hinspiel in Nauheim hatte Bornheim mit 5:0 deutlich für sich entschieden und auch im Rückspiel ließ man schnell keine Zweifel daran aufkommen, dass es an diesem Abend nur ein Siegerteam geben würde.
Bereits nach 3 Minuten hatte die SG durch einen Treffer von Marie Fries das 1:0 vorgelegt. Nach einer Hereingabe von rechts war Fries per Kopf zur Stelle und markierte die frühe Führung. Bornheim, keineswegs darauf bedacht einen lockeren Saisonausklang im Schongang zu absolvieren, brannte stattdessen auch in den folgenden 87 Minuten ein echtes Torfeuerwerk ab. Deutlich war zu spüren, dass das gesamte Team seinen Beitrag dazu leisten wollte, mit einem Sieg die Chance auf die Vizemeisterschaft am Leben zu halten.
Auch die frühen verletzungsbedingten Auswechslungen von Luana Balzer und Vanessa Dörr brachten Bornheim keineswegs aus der Spur. Vielmehr war es erneut Fries, die mit 2 weiteren Treffern (27./34.) auf 3:0 erhöhte und damit einen lupenreinen Hattrick auf den Kunstrasen zauberte. Einzige ernsthafte Torannäherung der Gäste, war ein Pfostentreffer (36.) von Nadine Müller. Anders hingegen hatte die SG an diesem Tag den Spaß am Tore schießen für sich entdeckt und legte durch Vera Klingebiel noch vor der Pause das 4:0 (45.) nach.
Auch nach dem Seitenwechsel fand das Bornheimer Schützenfest seine Fortsetzung. Weitere Treffer von Mellissa da Silva (56.), Darina Prissjashnik (69.), Lotta Meindl (89.) und abermals Fries (85.) sorgten am Ende für den höchsten Bornheimer Saisonerfolg und einen gelungenen Abschluss gegen an diesem Tag überforderte Gäste.
Als nach Spielende die Kunde vom überraschenden Egelsbacher Erfolg in Schierstein und dem damit verbundenen Vizemeistertitel für die SG eintraf, waren die Bornheimer Festspiele für diesen Tag endgültig eröffnet.
„Wir hatten nach der Niederlage in Egelsbach ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, dass es noch für den Vizemeistertitel reichen würde“, zeigte sich Bornheims Coach Ivica Zitnik nach Bekanntwerden des Ergebnisses aus Schierstein überrascht. „Deswegen freuen wir uns umso mehr, dass es doch noch geklappt hat und sich die Mädels damit für eine tolle Saison belohnt haben!“
Auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff zeigte sich nach dem glücklichen Ende der Spielzeit gleichermaßen erleichtert wie zufrieden: „Die letzten Wochen waren sehr strapaziös und haben das Nervenkostüm aller Beteiligten arg strapaziert. Deswegen ist das heute ein glücklicher Tag für alle Bornheimerinnen und Bornheimer. Am meisten stolz dürfen wir aber auf den herausragenden Zusammenhalt zwischen beiden Teams sein! Alle haben sich ohne Ausnahme in den Dienst der Sache gestellt um den Klassenerhalt möglich zu machen. Dabei wurden auch eigene Interessen zurückgestellt. Es war ein großartiger Teamgeist, der uns in dieser extrem schwierigen Situation getragen hat!“
CS