Kein Lohn trotz guter Leistung: Bornheim unterliegt dem Spitzenreiter
Knappe Niederlage trotz starker Leistung: Mit einem 2:3 gegen Tabellenführer SC Dortelweil mussten sich Bornheims Fußballerinnen mit dem exakt gleichen Resultat wie vor Wochenfrist in Klein-Linden auch diesmal geschlagen geben.
Erneut präsentierte sich der Aufsteiger zweikampf- und spielstark und hätte sich daher auch diesmal wenigstens einen Zähler verdient gehabt. Trotz einer 15-minütigen Überzahl nach dem Platzverweis für Dortelweils Selina Geraci, konnte Bornheim die Niederlage aber nicht abwenden und musste am Ende dem Spitzenreiter den Vortritt lassen.
Bereits im Vorfeld hatte Trainer Adrian Pliske angekündigt, sich auch gegen Dortelweil nicht verstecken zu wollen. Dieses Vorhaben setzte seine Elf von Anfang an dann auch gut um und beschränkte sich keineswegs auf das Verteidigen des eigenen Tores. Immer wieder attackierten die Gastgeberinnen bereits hoch in der gegnerischen Spielhälfte und versuchten so, dass gegnerische Aufbauspiel schon im Keim zu ersticken und Fehler zu erzwingen.
Zwar ging der erste Schussversuch durch Lilly Wiegelmann auf das Bornheimer Konto, doch war es der SC, der kurz darauf mit 0:1 (07.) in Führung gehen konnte. Wieder einmal war es ein Eckball, bei dem sich Bornheim nicht auf der Höhe zeigte und Dortelweils Isilsu Isildak die sich ihr bietende Möglichkeit zum frühen Führungstreffer nutzen konnte.
Auch durch diesen Rückschlag ließ sich Bornheim nicht aus dem Konzept bringen und versuchte sein Heil weiter in der Offensive. Die sich dadurch bietenden Räume für das immer wieder schnell und schnörkellos vorgetragenen Dortelweiler Angriffsspiel, hätte der SC nach 25 Minuten auch fast genutzt. Bornheims Vanessa Dörr konnte jedoch mit einem taktischen Foul den Gegenzug gerade noch unterbinden. Glück für Bornheim, dass es der Referee diese Aktion nicht als Notbremse wertete und es bei einer Verwarnung für Dörr beließ.
Trotz der permanent vom Dortelweiler Spiel ausgehenden Gefahr, war die SG aber dennoch jederzeit gut im Spiel, lies aber auch diesmal im letzten Angriffsdrittel die notwendige Effizienz vermissen. Nachdem zunächst Lara Flasdick (26.) und Laetitia Wiegelmann (35.) einen möglichen Ausgleich verpasst hatten, war es kurz darauf schließlich doch so weit. Nach einer vorangegangenen Ecke von Anna-Lena Trapp war es Laetitia Wiegelmann, die mit dem Rücken zum Tor stehend den Ball annehmen und aus der Drehung unhaltbar zum 1:1 ausgleichen konnte. Mit diesem Zwischenresultat ging es nach 45 Minuten dann auch in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel fand das von beiden Seiten hochklassig geführte Match seine Fortsetzung und belohnte die Zuschauer für ihr Kommen. Zunächst war es die Heimelf, die das nächste Ausrufezeichen setzen konnte. Mit einem wuchtig und platziert geschossenen Freistoß von der rechten Seite war es die Ex-Dortelweilerin Greta Riemenschneider, die die SG mit 2:1 (51.) in Führung bringen konnte. Die Hoffnung auf 3 weitere Punkte erhielt einmal mehr neue Nahrung.
Vielleicht hätte sich diese Hoffnung am Ende der 90 Minuten erfüllen können, jedoch war es der eigenen defensiven Fehleranfälligkeit zuzuschreiben, die einem möglichen Punktgewinn im Wege stand. Mit weiteren Treffern brachten Josephine Mezger (56.) und Isabelle Spolaczyk (65.) den SC innerhalb von 10 Minuten wieder mit 3:2 in Front und ließen die gerade erst aufgekommene Hoffnung umgehend wieder schrumpfen.
Daran änderte auch die zahlenmäßige Überlegenheit in der Schlussviertelstunde nichts. Nach einem Zweikampf (75.) zwischen Bornheims Anna-Lena Trapp und Dortelweils Selina Geraci wollte Schiedsrichter Berdikian eine Schlagbewegung der Dortelweilerin erkannt haben und schickte die gerade erst kurz zuvor eingewechselte Geraci vorzeitig zum Duschen.
In der Schlussphase war Bornheim zwar erkennbar bemüht die Überzahl zumindest noch für den Ausgleichstreffer zu nutzen, agierte dabei aber oft ohne die notwendige Geduld. Dortelweil hingegen spielte die verbleibenden Minuten im Stil einer Spitzenmannschaft souverän herunter, ohne dabei noch allzu viel zuzulassen. Mehr als ein Lattentreffer von Marie Fries bei einem Freistoß in der Nachspielzeit, wollte aus Bornheimer Sicht aber nicht mehr herausspringen.
„Kämpferisch haben wir uns auch heute absolut nichts vorzuwerfen. Wir haben bis zum Schluss alles versucht um wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen, aber leider hat es trotz unserer Überzahl nicht gereicht“, lautete das Fazit von Coach Adrian Pliske und ergänzte: „Wenn wir aber weiterhin so auftreten wie zuletzt und unsere Fehler weiter minimieren, werden sich auch Erfolge einstellen“, ist Pliske optimistisch.
Ähnlich fiel die Bewertung von Bornheims Abteilungsleiter Christoph Schaaff aus: „Wir spielen guten und attraktiven Fußball, versäumen es aber manchmal noch uns dafür zu belohnen. Wir müssen defensiv weniger Fehler machen und vor dem gegnerischen Tor effizienter werden. Dann sind wir auf einem guten Weg“, ist Schaaff trotz zuletzt zweier Niederlagen mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf zuversichtlich.
Enttäuscht ist Schaaff dagegen von der Wahrnehmung der sportlichen Leistungen seiner Fußballerinnen innerhalb des eigenen Vereins: „Zum Heimspiel gegen den SC Dortelweil waren deutlich mehr Zuschauer aus Dortelweil anwesend, als Bornheimer Fans. Leider ist das keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Dafür, dass wir sicherlich eines der erfolgreichsten Teams innerhalb der SG Bornheim sind, würden wir uns ein bisschen mehr Aufmerksamkeit aus dem Verein wünschen. Die Frauen-Hessenliga bietet attraktiven Fußball und so ein Match wie das gegen Tabellenführer Dortelweil, hätte sicherlich mehr Zuschauer auch aus Bornheim verdient gehabt“ findet Schaaff.
CS