Bitteres Ende

Gemischte Gefühle bei Bornheims Fußballerinnen: Während sich Bornheims 1b nach zuletzt 2 Niederlagen in Folge über einen späten, aber verdienten Dreier gegen die SpVgg. Langselbold freuen durfte, musste das Hessenliga -Team von Trainer Adrian Pliske bei der SG Barockstadt Fulda mit einer 1:2-Niederlage die Segel streichen. Doppelt bitter: Bei einem Zweikampf mit einer Gegenspielerin verletzte sich Torhüterin Lara Krämer so gravierend, dass sie das Spiel nicht fortsetzen konnte. Nach der schwerwiegenden Schulterverletzung von Zerikan Atakci aus dem Spiel gegen Kassel droht Bornheim nun mit Krämer der Ausfall einer weiteren Keeperin.

Verständlicherweise frustriert, war Pliske dann auch nach dem Match. „Wir hätten hier sicher ein besseres Ergebnis verdient gehabt, weil wir insbesondere in den zweiten 45 Minuten ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben“ fand Pliske. „Vor dem Tor hat uns heute leider die Durchschlagskraft gefehlt, die uns in der vergangenen Woche den Sieg gebracht hat“, lautete das Fazit des Bornheimer Coachs.

Nach dem Ann Marit Herzig die Barockstädterinnen bereits nach 12 Minuten im Nachgang an eine Ecke mit 1:0 in Führung gebracht hatte, waren die Bornheimerinnen der Heimelf zumindest ebenbürtig. Was aber diesmal in den ersten 45 Minuten fehlte, war die eigenen Angriffe gut auszuspielen und daraus entsprechende Torgelegenheiten zu kreieren. Dagegen lauerte Fulda immer wieder auf Umschaltsituationen, um ihr jederzeit brandgefährliches Duo Celine Zura und Magdalena Krug in Szene zu setzen. In Anbetracht der fehlenden Tormöglichkeiten auf Bornheimer Seite war die knappe Pausenführung für die SG Barockstadt von daher nicht unverdient.

Die taktische Umstellung auf eine Dreierkette sollte dem Bornheimer Spiel in Halbzeit zwei aber mehr Offensivpower verleihen. Zudem brachte Pliske mit Laetizia Wiegelmann und Selena Botthof  frische Kräfte, was das Bornheimer Spiel noch einmal zusätzlich belebte. Hatte dem Offensivspiel der Bornheimerinnen bis dahin ein wenig die letzte Entschlossenheit gefehlt, entwickelte sich das Spiel der Pliske-Elf fortan deutlich druckvoller. Immer wieder konnte sich die SG jetzt mit guten Vorstößen über die Außenbahnen Feldvorteile erspielen und brachte damit das Fuldaer Tor in Gefahr.

Trotzdem waren es die Gastgeberinnen, die mitten hinein in diese Druckphase ihren zweiten Treffer nachlegen konnten. Bis dahin noch ohne Abschluss im zweiten Durchgang, konnte Celine Zura einen schnell vorgetragenen Konter zum 2:0 (57.) nutzen und überwand Lara Krämer im Bornheimer Tor mit einem sehenswerten Abschluss. Aber auch von diesem Rückschlag ließ sich Bornheim nicht beeindrucken und suchte weiterhin den Vorwärtsgang. Fast hätte man sich dafür auch belohnt, jedoch scheiterte die eingewechselte Laetizia Wiegelmann mit ihrem Schussversuch (63.) an Keeperin Hannah Büchel. Trotz aller spielerischer Bemühungen bedurfte es eines Standards, um zum 2:1-Anschlusstreffer zu kommen. Ein 25 Meter Freistoß von Marie Fries fast von der Seitenlinie, ließ die Bornheimer Hoffnungen auf zumindest einen Zähler wieder aufleben.

Mitten hinein in diese Phase folgte dann der Schockmoment. Bei einem Zweikampf mit einer Gegenspielerin verletzte sich Keeperin Lara Krämer so schwerwiegend, dass sie das Spiel nicht fortsetzen konnte. Für die Schlussphase der Begegnung rückte Torschützin Marie Fries auf den Platz zwischen den Pfosten. Bis in die Nachspielzeit hinein versuchte Bornheim noch einmal alles, um doch noch den sicherlich verdienten Ausgleichstreffer zu erzielen, wurde aber für seine Bemühungen am Ende nicht belohnt

„Das war aus unserer Sicht sicherlich ein sehr bitterer Nachmittag“, zog Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaff Bilanz. „Vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir hier sicherlich einen Zähler verdient gehabt. Was aber am Ende viel schwerer wiegt, ist die Verletzung von Lara.“

Nach dem Ausfall von Zerikan Atakci wird mit Krämer nun auch die zweite Torhüterin auszufallen. „Wir waren auf dieser Position mit zwei gleichwertigen Torhüterinnen eigentlich sehr gut aufgestellt“ sagt Schaaff. „Das es jetzt Beide erwischt hat, ist natürlich extrem unglücklich. Jetzt müssen wir erstmal die Diagnose abwarten. Dann können wir nach Lösungen suchen“

Von den größten Sorgen befreit, ist dagegen vorerst Bornheims 1b. Im Match gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn SpVgg. Langenselbold konnten Bornheims KOL-Fußballerinnen dank eines Last-Minute-Treffers von Leyla Hitzeroth mit 3:2 die Oberhand behalten und bleiben damit auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Am Ende erwies sich das Schlussresultat weitaus enger als das Spiel selbst. Zwar konnte Bornheim bereits früh durch einen Treffer von Sabine Abdulahi mit 1:0 (07.) in Führung gehen, versäumte es aber trotz guter Torgelegenheiten weiter nachzulegen. Umso ärgerlicher, dass ein Fehlpass vor dem eigenen Sechzehner zum 1:1 (35.) für die Gäste durch Vanessa Bichler führte.

Auch in Halbzeit zwei gestaltete sich das Match eher einseitig zugunsten der Bornheimerinnen, die jedoch auch weiterhin ihr Torekonto nicht aufstocken konnten. Schließlich war es erneut Abdulahi, die nach 70 Minuten die SG mit ihrem 7. Saisontreffer in Front schießen konnte. Als sich die meisten bereits auf einen Bornheimer Erfolg eingestellt hatten, konnte Langenselbold durch  einen Distanzschuss von Raquel Silva Carneiro (87.) zum 2:2 ausgleichen.

Die Nachspielzeit hatte bereits begonnen, als den Gastgeberinnen schließlich doch noch der 3:2-Siegtreffer gelingen sollte. Nach einem vorangegangenen Schussversuch hatte Langenselbolds Keeperin Jaqueline Nienhaus den Ball zwar zunächst noch abwehren können, jedoch gelang Leyla Hitzeroth im Nachsetzen der vielumjubelte Siegtreffer zum 3:2 (90.+3)

„Wir waren von der ersten Minute an sehr giftig und aggressiv und haben das Spiel eigentlich über die gesamte Spielzeit klar dominiert“, fasste der Bornheimer Coach Chris Dietz die vorangegangenen 90 Minuten zusammen. „Wenn wir uns heute etwas vorwerfen müssen, dann der Umstand, dass wir das Match nicht frühzeitig entschieden und den Gegner dadurch in der Partie gelassen haben. Natürlich ist es immer glücklich, wenn man durch einen so späten Treffer ein Spiel für sich entscheidet, aber betrachtet man die 90 Minuten, geht das Resultat vollkommen in Ordnung“, war Dietz am Ende zufrieden mit der Leistung seiner Spielerinnen.

CS