Bornheim meldet sich zurück zum Dienst

Nach zuletzt wettbewerbsübergreifend 4 Niederlagen in Folge, haben Bornheims Verbandsligafußballerinnen endlich den ersehnten Turnaround geschafft. Mit dem 3:0 gegen Viktoria Schaafheim konnte die SG im fünften Anlauf endlich wieder einen Erfolg feiern und eroberte sich damit gleichzeitig Platz 2 in der Tabelle zurück.

Weiterhin erfolglos blieb hingegen Bornheims Zweite, die Phönix Düdelsheim mit 2:5 unterlag und damit auch nach wie vor in akuter Abstiegsgefahr schwebt.

„Wir alle sind total erleichtert, dass es uns jetzt endlich gelungen ist, das Gefühl des Siegens zurückzuholen“, gab ein sichtlich erfreuter Trainer Max Hübner zu Protokoll. Allerdings benötigte sein Team auch diesmal eine 45-minütige Anlaufzeit und eine deutliche Halbzeitansprache, um am Ende wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

„In der ersten Halbzeit waren wir als Trainerteam mit der Leistung der Mannschaft nicht einverstanden“, so Hübner. „In den zweiten 45 Minuten haben wir fast alles besser gemacht und deswegen am Ende auch völlig verdient gewonnen“, war Hübner aber trotz des Erfolges nicht vollständig zufrieden.

Und in der Tat knüpfte die Mannschaft in Halbzeit eins einmal mehr an die Leistungen der vergangenen Spiele an. Zwar lieferte man dem Gegner ein offenes Match und konnte immer wieder den Ball gefällig in den eigenen Reihen laufen lassen, was aber erneut fehlte, waren die zündenden Ideen und die Kreativität um sich entsprechend gute Torgelegenheiten zu erspielen.

Da Schaafheim bei seinen wenigen Vorstößen gefährlicher wirkte, war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste in der Gesamtbetrachtung der ersten Halbzeit den etwas besseren Eindruck hinterließen. Dass der 1:0-Pausenstand aber dennoch für Bornheim sprach, war dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Führungstreffer durch Sarah Schielke zuzuschreiben, die mit einem gefühlvollen Heber über Schaafheims Schlussfrau Ann-Kathrin Burger ihr Team mit 1:0 (43.) in Front bringen konnte.

Die trotz der Führung vorherrschende Unzufriedenheit des Trainerteams fand in einer entsprechenden Halbzeitansprache ihren Ausdruck. Und sie zeigte Wirkung. Mit Wiederanpfiff präsentierte sich Bornheim deutlich verbessert und begann, sich die knappe Führung mehr und mehr zu verdienen.

Trotzdem gehörte die nächste gute Torgelegenheit der Viktoria. Ein Schussversuch (60.) von Tilda Nowotny landete auf der Querlatte des Bornheimer Tores die damit dem Ausgleichstreffer bedrohlich nahe kam. Nur 3 Minuten später war es auf der anderen Seite Bornheims Kapitänin Vera Klingebiel, die, hervorragend freigespielt, an Ann-Kathrin Burger im Schaafheimer Tor scheiterte.

Bornheims zweiter Treffer ließ aber trotz allem nicht lange auf sich warten. 65 Minuten waren gespielt, als sich Klingebiel auf der rechten Seite entscheidend durchsetzen konnte. Nach Ihrer präzisen Hereingabe war die zur Pause in die Partien gekommene Pia Sösemann zur Stelle und konnte zum 2:0 für Bornheim einschieben.

Eben noch Torschützin, war es abermals nur 3 Minuten später Sösemann, die mit ihrer Ablage auf Lotta Meindl  das 3:0 und damit die endgültige Entscheidung  einleitete. Dass der Sieg am Ende nicht noch deutlicher ausfiel, lag am Aluminium des Gästetores, das weitere Treffer von Darina Prissjashnik (79.) und Jenny Zitnik (87.) verhinderte.

Der Freude und der Erleichterung im Bornheimer Lager sollte das aber keinen Abbruch tun. „Schaafheim war ein nicht zu unterschätzender Gegner. Nicht umsonst haben sie kürzlich in Egelsbach gewonnen und dabei gezeigt, zu was sie in der Lage sind“, fand Hübner. „Das wir das Match am Ende für uns entschieden haben, war der klaren Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit zuzuschreiben. Was wir in Halbzeit eins gezeigt haben, war definitiv zu wenig.“

Freude auf der einen, Ernüchterung auf der anderen Seite. Auch an Spieltag 16 konnte das Bornheimer Gruppenligateam das Punktekonto nicht anwachsen lassen und unterlag dem SV Phönix Düdelsheim deutlich mit 2:5.

„Die Niederlage geht in Ordnung“, fand Bornheims Trainer Michael Mau, der den Gegner vor allem im Hinblick auf sein spielerisches Potential im Vorteil sah. „Wir haben aber zumindest kämpferisch wieder gut dagegengehalten und uns zudem die ein oder andere Torgelegenheit erarbeitet. Wenn wir da etwas entschlossener gewesen wären, wäre sogar ein knapperes Resultat möglich gewesen“, lautet das Fazit von Mau.

Bereits früh war die Gäste-Elf durch einen Treffer von Paula Marie Schneider mit 0:1 (10.) in Führung gegangen und konnten auch in der Folge mit immer wieder gefährlich in die Schnittstellen gespielten Bällen für Gefahr vor dem Bornheimer Tor sorgen. Noch vor der Pause konnte Düdelsheim durch ihre Top-Torschützin Anastasia Vaubel dann auch auf 0:2 (34.) erhöhen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Bornheim durch Merle Schwarz (13.) bereits eine gute Tormöglichkeit verpasst. Darüber hinaus hatte sich Annabelle Mau unmittelbar nach dem 0:2 die Chance zum Anschlusstreffer geboten, beide Spielerinnen verfehlten bei ihren Versuchen das Tor aber denkbar knapp.

Der zweite Treffer von Schneider, nur 2 Minuten nach dem Wiederbeginn sorgte schließlich für die frühzeitige Entscheidung in diesem Match. Zwar gelang es Bornheim durch Annabelle Mau umgehend auf 1:3 (51.) zu verkürzen, jedoch stellte Vaubel nur wenig später mit ihrem Tor zum 1:4 (55.) den alten Abstand wieder her.

Nicole Gadermann konnte nach einer guten Stunde noch einmal zum 1:5 (64.) nachlegen, bevor schließlich ein Düdelsheimer Eigentor (82.) durch Ciara Herzog den 2:5-Endstand besorgte.

Nach der neuerlichen Niederlage hat Bornheim weiterhin 3 Punkte Rückstand auf dem drittletzten Tabellenplatz, der am Saisonende den Klassenerhalt bedeuten würde. Auch am kommenden Spieltag wartet mit dem Tabellenzweiten SV Niederursel allerdings ein weiterer schwerer Prüfstein auf die Bornheimerinnen.

„Dann haben wir bis auf Dortelweil alle Teams aus dem oberen Tabellendrittel gespielt“, blickt Michael Mau bereits noch weiter in die Zukunft. „Danach kommen Gegner, gegen die wir punkten können und wollen. Die Situation ist schwierig, aber wir werden bis zuletzt alles versuchen, um die Klasse zu halten“, gibt sich der Bornheimer Coach nach wie vor kämpferisch.

CS