Drei Punkte mit Schönheitsfehler

Mit einem souveränen und zur keiner Zeit gefährdetem 3:1-Erfolg durfte Bornheims Erste als letztes noch im Ligabetrieb aktive Team, die Heimreise vom Auswärtsmatch beim FSV Schierstein antreten, verpasste dabei aber auch durch eigene Nachlässigkeit das vierte Spiel in Folge ohne Gegentreffer. Durch diesen Erfolg konnte die Elf von Trainer Thomas Stein gleichzeitig auch ihren momentanen Tabellenplatz festigen und wird unabhängig vom Ausgang des letzten Spiels Platz 4 im Endklassement belegen.

Keine 60 Sekunden waren in der hessischen Landeshauptstadt gespielt als Luzie Ottenheim mit dem ersten Schuss auf das gegnerische Tor bereits das 1:0 markieren konnte. Nach einer sehenswerten Kombination war Ottenheim im Schiersteiner Strafraum aufgetaucht und ließ mit ihrem überlegten Abschluss in die lange Ecke Torhüterin Nadia Tischendorf keine Chance.

Auch im weiteren Verlauf präsentierte sich Bornheim im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Abwehrschlachten gegen Dortelweil und Egelsbach diesmal wieder in absoluter Spiellaune und konnte sich immer wieder bis zum Schiersteiner Tor durchkombinieren.

Die nächste große Torchance ließ folgerichtig auch nicht lange auf sich warten. Nach einer der zahlreichen Bornheimer Ecken war Kapitänin Sarah Schielke per Kopf zur Stelle, jedoch verfehlte ihr Versuch das Tor nur knapp.

Erneut war es kurz darauf Schielke, die abermals zum Kopfball angesetzt hatte, diesmal aber etwas genauer zielte. Allerdings wollte der Unparteiische in dieser Situation eine Abseitsstellung der Torschützin erkannt haben und verweigerte dem Treffer die Anerkennung.

Bornheims zweites Tor sollte jedoch nur wenig später folgen. Nach einem Foulspiel kurz vor der Strafraumgrenze entschied der Referee folgerichtig auf Freistoß. Mit einem gefühlvollen Ball über die Mauer hinweg versenkte Jenny Zitnik das Leder zum 0:2 (35.)  im Torwinkel und ließ ihr Team ein weiteres Mal jubeln.

Noch vor der Pause hätte Mellissa Veloso da Silva sogar das 0:3 nachlegen können, scheiterte aber bei ihrem Versuch an Schierstens Keeperin. In einer insgesamt aus Bornheimer Sicht hervorragenden ersten Halbzeit blieb nach den ersten 45 Minuten lediglich der Umstand kritikwürdig, nicht bereits zu diesem Zeitpunkt die eigene Dominanz mit dem ein oder anderen weiteren Treffer zum Ausdruck gebracht zu haben.

Zwar immer noch deutlich feldüberlegen, jedoch nicht mehr ganz so dominant, gestaltete sich der Bornheimer Auftritt in der zweiten Halbzeit. Zwar gelang es auch weiterhin, Nora Ghoulla im Bornheimer Tor vorerst einen weitestgehend ruhigen Nachmittag zu bescheren, wirklich gute Torchancen blieben aus Bornheimer Sicht aber Mangelware.

So war es schließlich ein Eigentor, dass Bornheim zum entscheidenden 0:3 (62.) verhalf. Abermals nach einer Ecke, war es allerdings Schiersteins Antonia Wolff, die den Ball aus kurzer Distanz über die Linie beförderte und damit auch den letzten Zweifel an einem Bornheimer Erfolg beseitigte.

Im Gefühl des sicheren Sieges, ließ Bornheim zum Missfallen von Coach Thomas Stein in der Schlussphase ein wenig unverständlich die Zügel schleifen. Nachdem Schierstein sich nach 76 Minuten dann doch den ersten ernsthaften Torschuss geleistet hatte, war es eher ein Bornheimer Gastgeschenk, dass Schierstein den Ehrentreffer ermöglichte. Nachdem Nora Ghoulla, bedrängt von einer Schiersteiner Angreiferin den Ball nicht richtig zu fassen bekommen hatte, war es Desiree Reintgen die aus eigentlich keiner Torchance den Treffer zum 1:3 (86.) markieren konnte.

In den letzten Minuten versuchten sich die Hausherrinnen zwar noch einmal daran, das jetzt offensichtlich vorhandene Momentum zu nutzen, doch hielt die Bornheimer Defensive dem letzten Schiersteiner Aufbäumen stand.

Am Ende waren es dann auch genau diese Schlussminuten, die Trainer Thomas Stein zur Kritik veranlassten: „ Das war eigentlich ein sehr sehr gutes Spiel von uns in dem wir die Spielkontrolle und viel Ballbesitz hatten. Wir hätten das vierte Spiel in Folge zu Null spielen können und heute wäre es sogar am leichtesten gewesen. Leider hat uns am Ende dann ein wenig die notwendige Konzentration gefehlt. Das war diesmal der kleine Schönheitsfehler an unserer Leistung“, monierte Stein

Am letzten Spieltag empfängt Bornheim Tabellennachbar SSG DJK Darmstadt zum Saisonfinale an der Berger Straße und möchte die Spielzeit standesgemäß mit einem Erfolg abschließen. „Auch wenn in dieser Saison vielleicht nicht alles so gelaufen ist wie wir uns das gewünscht hatten, wollen wir die Saison unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen“, findet Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff und ergänzt rückblickend: „Wenn wir insgesamt etwas weniger Verletzungspech gehabt und auf den kompletten Kader kontinuierlich hätten zurückgreifen können, wäre sicherlich trotz der in dieser Saison starken Konkurrenz mehr als Platz 4 drin gewesen.“

CS