Effizienz made in Bornheim
Auch im zweiten Match in Folge gegen einen der Meisterschafts- und Aufstiegsaspiranten konnten Bornheims Fußballerinnen punkten und sorgen damit einmal mehr für Spannung im Titelkampf.
Nur eine Woche nach dem knappen 1:0-Erfolg gegen den SC Dortelweil II ergatterte Bornheim im Heimspiel gegen die SG Egelsbach mit einem torlosen Remis diesmal zumindest einen Zähler, musste sich aber den Punkt erneut hart erarbeiten.
„Wir haben jetzt gegen 2 Teams, die in der Tabelle über uns stehen, 4 Punkte eingefahren. Auch wenn wir dabei keinen spektakulären Fußball geboten haben, ist das sicherlich eine absolut positive Bilanz. Auf jeden Fall waren wir aber hocheffizient“, blickte Bornheims Sportliche Leitung Christoph Schaaff mit Zufriedenheit auf die Ausbeute der beiden letzten Heimspiele zurück.
Wieder war es Bornheims Defensivabteilung, die einmal mehr Schwerstarbeit zu verrichten hatte. Das am Ende abermals die Null stand, war nicht zuletzt auch der überragenden Leistung von Zerican Atakci im Bornheimer Tor zu verdanken, die sowohl in Halbzeit eins wie auch nach der Pause mit zwei überragenden Paraden mögliche Gegentreffer verhindern konnte.
Das kurz vor dem Ende der Spielzeit im Kampf für die Plätze 1-3 nur noch Siege zählen, war deutlich zu spüren. Egelsbach übernahm vom Anpfiff an das Spielgeschehen und drängte in Richtung des Bornheimer Kastens. Nach 12 Minuten war es die Ex-Bornheimerin Damla Bulut, die ein erstes Mal Maß nahm, mit ihrem Versuch das Tor aber knapp verfehlte.
Keine 10 Minuten später folgte der erste große Auftritt von Zerican Atakci, die einen gefühlvollen Schlenzer von Katharina Jacobs mit einer Parade aus der Kategorie „Weltklasse“ gerade noch aus dem oberen Tordreieck fischen konnte und dafür den verdienten Beifall erntete.
Auch bis zum Pausenpfiff dauerte das spielerische Übergewicht der Gästeelf weiter an, doch wie schon gegen Dortelweil hielt Bornheims Hintermannschaft den permanenten Angriffsversuchen der Egelsbacherinnen eisern stand. Das 0:0 zur Halbzeit war aus Bornheimer Sicht in Anbetracht der spielerischen Überlegenheit von Egelsbach somit wohl ein wenig schmeichelhaft.
An diesem Umstand sollte sich im Verlauf der zweiten 45 Minuten ebenfalls nicht viel ändern. Zwar waren die Gäste weiterhin das spielbestimmenden Team, mussten sich aber zumindest den Vorwurf gefallen lassen, sich aus diesem Übergewicht heraus nicht genügend weitere klare Chancen zu erspielen, die zur Führung hätten führen können.
Stattdessen wäre Bornheim auf der Gegenseite fast sogar der Lucky-Punch geglückt. 62 Minuten waren gespielt, als sich die nach ihrer mehrwöchigen Verletzungspause erstmals wieder im Spiel befindliche Marie Fries ein Herz fasste und abzog. Ihr Schussversuch aus gut 25 Metern traf jedoch lediglich die Latte des Egelsbacher Gehäuses.
Nur wenig später folgte der nächste starke Auftritt von Atakci, die bei der besten Gäste-Chance (69.) in der zweiten Halbzeit einmal mehr herausragend parierte und den Einschlag aus kürzester Distanz gerade noch verhindern konnte.
Noch einmal gefährlich wurde es kurz vor Spielende, als ein weiterer Egelsbacher Versuch (79.) auf der Latte des Bornheimer Tores landete. So stand am Ende eine Punkteteilung, mit der man aus Bornheimer Sicht sicherlich besser leben konnte als auf der Gegenseite.
„Wir haben in Anbetracht des Spielverlaufs sicher nicht nur heute, sondern auch schon gegen Dortelweil das Bestmögliche herausgeholt“, bilanzierte Trainer Thomas Stein. „In den beiden letzten Partien gegen Schiersten und Darmstadt wollen wir jetzt aber auch im Spiel nach vorne wieder mehr Akzente setzen“, blickt Stein bereits auf die beiden noch ausstehenden Partien der aktuellen Spielzeit voraus.
Gerne hätte auch Bornheims Zweite in ihrem letzten Saisonspiel gegen den bereits feststehenden Meister und Gruppenligaaufsteiger SpVgg. Fechenheim noch einmal gepunktet, musste sich aber am Ende mit 2:3 geschlagen geben.
„Das war eine vermeidbare Niederlage“, fand Trainer Adrian Tavana nicht zuletzt auch mit Blick auf den Umstand, dass seine Elf bereits nach 5 Minuten durch einen Treffer von Marlene Gräser mit 1:0 vorne gelegen hatte.
Trotz der ein oder anderen guten Einschussmöglichkeit verpasste es Bornheim aber den zweiten Treffer nachzulegen und musste stattdessen mit dem Pausenpfiff den 1:1-Ausgleich durch Lejla Mesic hinnehmen.
Auch im zweiten Spielabschnitt war Bornheim wenigstens gleichwertig, die Tore schossen allerdings die Gegnerinnen. Erneut war es mit Leyla Mesic eine Ex-Bornheimerin die mit 2 weiteren Treffern das Ergebnis auf 1:3 (50./77.) in die Höhe schraubte und die Partie damit quasi im Alleingang entschied.
Zwar war Bornheim weiterhin bemüht, dem Spiel noch einmal eine Wendung zu geben, konnte jedoch in der Summe nicht genug Durchschlagskraft entwickeln, um das Ergebnis zu drehen. So reichte es am Ende nur noch für einen von Livia Lass verwandelten Strafstoß (90.) um kurz vor dem Spielende noch einmal zu verkürzen.
„Das Spiel haben wir gefühlt in Halbzeit eins verloren. Wenn wir unsere Gelegenheiten besser nutzen und mit 2:0 in Führung gehen, haben wir vermutlich ein anderes Spiel. Auch wenn das Ergebnis letzten Endes ohne Bedeutung für den Saisonausgang war, wären wir natürlich gerne das erste und damit auch einzige Team gewesen, das Fechenheim geschlagen hätte“, bedauerte Tavana die Niederlage.
CS