Frauen: Die Null bleibt stehen

Auch am 3.Spieltag der Hessenliga blieben Bornheims Frauen erneut punkt- und torlos. Bei Eintracht Lollar unterlag das Team von Interimscoach Hannes Breining-Rütters deutlich mit 0:6 und musste abermals eine herbe Schlappe hinnehmen. „Man muss es realistisch betrachten und feststellen, dass wir in der derzeitigen Formation nicht hessenligatauglich sind“, zog Abteilungsleiter Christoph Schaaff ein ernüchterndes Fazit nach dem deprimierenden Ergebnis seiner Mannschaft.

Schon zur Pause hatte Lollar durch einen Doppelschlag von Mara Walther (08./17.), sowie weitere Treffer von Johanna Straube (21.), Jaqueline Wagner (40.) und ein Eigentor von Kay Rütters (39.) ein komfortables 5:0 vorgelegt und konnte bereits zu diesem Zeitpunkt die 3 Punkte auf dem Konto verbuchen. Echte Bornheimer Torchancen waren auch diesmal nicht zu verzeichnen, entsprechende Bemühungen der Gästespielerinnen endeten meist kurz hinter der Mittellinie. Dies war teilweise auch dem Umstand geschuldet, dass Bornheim aus dem Defensivverbund heraus viel zu hektisch und planlos agierte und damit dem Gegner durch zahlreiche Abspielfehler ein frühzeitiges Pressing bereits tief in der Bornheimer Hälfte ermöglichte. Nicht zuletzt führten die daraus resultierenden Ballverluste auch zu den fünf Gegentreffern, die die Bornheimerinnen schon frühzeitig auf die Verliererstraße abbiegen ließen.

Nach dem Seitenwechsel gelang es der SG, sich zumindest etwas besser aus der Umklammerung des Gegners zu lösen und nutzte die sich jetzt  mehr bietenden Freiräume zu der ein oder anderen Kombination in Richtung des gegnerischen Tores, allerdings ohne sich dabei entscheidend durchsetzen zu können. Auch der Abwehrverbund der Bornheimerinnen zeigte sich in den zweiten 45 Minuten nun etwas stabiler und organisierter, so dass weitere gute Torgelegenheiten für Lollar weitestgehend verhindert werden konnten. Lediglich noch einmal musste Bornheims Torfrau Lara Krämer im zweiten Durchgang hinter sich greifen. Nachdem sie zunächst einen Schussversuch der Gastgeberinnen mit einer Glanzparade noch hatte parieren können, war es schließlich erneut Straube, die im Nachschuss das 6:0 (52.) erzielen konnte. So stand am Ende der zweiten Bornheimer Auswärtspartie zwar abermals eine mehr als deutliche Niederlage, doch konnte zumindest ein noch größeres Debakel vermieden werden, das in Anbetracht des Pausenstandes durchaus im Bereich des Möglichen gelegen hatte.

„Leider fehlen uns derzeit die personellen Möglichkeiten, um positivere Ergebnisse einzufahren. Es ist natürlich für alle Beteiligten eine enorme mentale Belastung, Spieltag für Spieltag solche Ergebnisse hinnehmen zu müssen“, resümierte Abteilungsleiter Christoph Schaaff und ergänzte: „Die große Kunst wird es sein, mit unserer Situation so gut es eben geht konstruktiv umzugehen und den Mut nicht vollends zu verlieren.  Allen ist aber klar, das harte Wochen vor uns liegen.“

Am Mittwoch gastiert Bornheim im Viertelfinale des Regionalpokals beim Frankfurter Gruppenligisten TSG 51 Frankfurt und hofft zumindest hier auf ein Erfolgserlebnis. „Es wäre wichtig, vor allem sich selbst wieder einmal zu beweisen, dass man noch Fußball spielen kann“ sagt Schaaff, weiß aber auch, dass diese Partie kein Selbstläufer werden dürfte: „Wenn du gegen einen klassentieferen Gegner spielst, ist dieser natürlich immer besonders motiviert und spekuliert auf eine Überraschung.“ Dass das Match zudem auf dem Hartplatz an der Niedwiesenstraße ausgetragen wird, dürfte ebenfalls ein Vorteil für die TSG darstellen, meint Schaff:  „Im Gegensatz zu uns, ist der Gegner diese Bedingungen gewohnt und wird versuchen, diesen Vorteil für sich zu nutzen. Auch wenn der Pokal in unserer Situation sicherlich keine Priorität besitzt, werden wir die Aufgabe aber mit voller Konzentration angehen“.