Frauen: Erst hatten sie kein Glück…
…dann kam auch noch Pech dazu. Auch nach der Partie bei Eintracht Lollar stand die SG Bornheim am Ende einmal mehr mit leeren Händen da und musste den Platz als Verlierer verlassen. Dabei hatte man sich in den vorausgegangenen 90 Minuten keinesfalls schlechter präsentiert als die Gastgeberinnen, denen jedoch in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Jaqueline Wagner der Lucky-Punch gelungen war. So war es denn auch weniger die Niederlage an sich die schmerzte, sondern eher die Umstände unter denen sie zustande gekommen war.
„Es ist schon sehr deprimierend, wenn du am Ende einer solchen Partie wieder mit leeren Händen dastehst“, fasste Bornheims Trainer Mario Koch die Geschehnisse zusammen. „Die Mannschaft hat auch diesmal kämpferisch wieder alles gegeben und unter den derzeitigen personellen Umständen das Möglichste versucht. Schon alleine deswegen, wäre zumindest ein Zähler mehr als verdient gewesen, aber uns fehlt leider momentan auch das notwendige Matchglück“, so Koch.
Dabei hatte die Partie aus Bornheimer Sicht gar nicht so schlecht begonnen. Bereits nach 9 Minuten war Sandra Ott nach einer Hereingabe von Nicole „Jackson“ Gueye per Kopf zur Stelle, stand jedoch bei ihrem Treffer knapp im Abseits. Auch im weiteren Verlauf der ersten Spielhälfte erarbeitet sich Bornheim durch Tabea Radloff (17.) und Gueye (42.) weitere aussichtsreiche Gelegenheiten, konnten den Ball aber nicht im Tor der Eintracht unterbringen. Auf der Gegenseite musste Keeperin Kaya Rütters lediglich einmal eingreifen um einen Schussversuch von Johanna Straube (31.) zu entschärfen.
Auch nach dem Seitenwechsel war es zunächst die SG Bornheim, die erstmals gefährlich vor dem Kasten von Lollar auftauchte, allerdings fehlte auch beim Schussversuch von Vera Klingbiel die notwendige Präzision um den Führungstreffer für Bornheim zu markieren. In der Folge verflachte das Spiel zunehmend und bot den Zuschauern kaum noch nennenswerte Szenen. Beide Teams offenbarte deutliche Mängel in einer konstruktiven Spieleröffnung, so dass Vieles dem Zufall geschuldet war. Ein torloses Remis wäre somit die eigentlich logische Konsequenz gewesen und aus Bornheimer Sicht wäre man sicherlich trotz dem Übergewicht an Torgelegenheiten im ersten Durchgang, mit dieser Punkteteilung auch zufrieden gewesen. Doch wie schon wiederholt in dieser Saison, erwies sich die Nachspielzeit als Genickbrecher für das Bornheimer Team.
Nach einem Eckball fasste sich Lollar’s Jaqueline Wagner ein Herz und platzierte den Ball aus knapp 20 Metern per Distanzschuss an die Lattenunterkante von wo aus der Ball praktisch mit dem Schlusspfiff (90.+2)den Weg in die Maschen fand. Zurück blieben niedergeschlagene Bornheimerinnen und die offene Frage, ob es denn den vielzitierten Fußballgott nun wirklich gäbe.
Den Hauptgrund für die neuerliche Niederlage wollte Bornheims Abteilungsleiter Christoph Schaaff vor allem in der personellen Situation erkannt haben: „Wir haben auf Grund der Verletzungsmisere derzeit keine einzige echte Stürmerin im Kader. Das hat man diesmal überdeutlich gemerkt. Unter anderen personellen Voraussetzungen hätten wir das Match niemals verloren“, war sich Schaaff sicher. „Aber es hilft jetzt nichts, mit der Situation zu hadern! Wir müssen wieder aufstehen und den Blick nach vorne richten. Es gibt noch 6 Punkte zu holen und die wollen wir, ungeachtet der Situation, keinesfalls herschenken!“ richtete Schaaff den Blick auf die beiden noch ausstehenden Spiele gegen Opel Rüsselsheim und den TuS Großenenglis.
Den ersten Dreier nach zuvor 7 sieglosen Partien in Folge, durfte das Bornheimer Gruppenliga-Team beim 2:1-Erfolg gegen Phönix Düdelsheim bejubeln. Gleichzeitig war dies auch der erste Pflichtspielsieg für Bornheims Trainer Calo Sanfratello, der das Team in der Winterpause übernommen hatte. Dementsprechend glücklich war Sanfratello dann auch nach dem Spielende: „Wir haben lange auf dieses Erfolgserlebnis warten müssen und haben jetzt endlich auch einmal den Lohn für unsere Arbeit im Training eingefahren“, zeigte sich der Coach über den Erfolg hocherfreut.
Schon früh hatte Salma El Mesmoudi ihr Team nach einem ersten gelungenen Spielzug und schöner Vorarbeit von Anouk Schmelz mit 1:0 (05.) in Front geschossen. Bornheim hielt auch weiterhin das Tempo und die Konzentration hoch und konnte durch Tatjana Smigic per Distanzschuss wenig später sogar auf 2:0 (17.) erhöhen. Zudem vergab Franca Löhlein noch die Chance, auf 3:0 zu erhöhen, die aber in einer 1:1-Situation an Selina Schirmer im Düdelsheimer Tor scheiterte.
Nach der Pause erhöhte Düdelsheim in den ersten 15 Minuten den Druck zunächst deutlich, konnte sich aber keine nennenswerten Torgelegenheiten erarbeiten. Danach bekam Bornheim das Spiel wieder besser in den Griff und erspielte sich durch Sina Martin (71.) und Selma El Mesmoudi (80.) weitere Gelegenheiten die Führung auszubauen, die jedoch ungenutzt blieben. Als die Gäste schließlich durch einen Kopfballtreffer von Julia Schanz auf 2:1 (84.) verkürzen konnten, kam Bornheim noch einmal kurzzeitig in Bedrängnis, konnte die knappe Führung aber erfolgreich nach Hause bringen.
„Der Sieg geht voll in Ordnung“, befand Sanfratello weil Leistung und Einstellung zu 100 % gestimmt haben. „Lediglich die Chancenverwertung hat wieder ein wenig zu wünschen übrig gelassen, sonst hätten wir das Ergebnis deutlicher gestalten können“.
Zwar konnte sich Bornheim Dank des Erfolges in der Tabelle auf Platz 7 verbessern, durch den zeitgleichen Erfolg der FSG Usinger Land über die FSG Niedermittlau/Lieblos bleibt die Situation im Kampf um den Klassenerhalt mit l3diglich3 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz jedoch weiterhin eng. Somit dürfte voraussichtlich der direkte Vergleich zwischen Usingen und Bornheim am kommenden Spieltag eine Vorentscheidung in dieser Frage bringen.