Frauen: Freud und Leid

Während sich Bornheims Erste abermals nur als Punktelieferant für die Konkurrenz betätigen konnte, befindet sich die „Zweite“ weiter auf dem Vormarsch im Klassement der Gruppenliga. Durch einen klaren 4:1-Erfolg im Derby gegen den bis dahin noch ungeschlagenen Verbandsligaabsteiger TSG 51 Frankfurt konnte sich Bornheim auf Rang 4 vorarbeiten und konnte eine Woche nach dem 2:7-Triumph in Langen abermals vollauf überzeugen. Immerhin zum ersten Saisontreffer reichte es für das Hessenligateam, das dem TSV Pilgerzell aber dennoch mit 1:5 unterlag.

Auch die berufsbedingte Abwesenheit von Trainer Calo Sanfratello tat dem Siegeswillen von Bornheims Gruppenliga-Team keinen Abbruch. So war die Mannschaft mit dem Vorsatz in das Match gestartet, im dritten Anlauf endlich den ersten Heimerfolg in dieser Spielzeit feiern zu wollen. Zwar gelang es auch diesmal mit einer gut gestaffelten Defensive und einem konstruktiven Spielaufbau zu überzeugen, dennoch benötigte man aber ein Eigentor der TSG um in Führung zu gehen. Nachdem Annabelle Mau nach 30 Minuten mit einem fulminanten Freistoß TSG-Keeperin Nora Ghoulla zu einer Glanzparade gezwungen hatte, brachte schließlich die im Anschluss ebenfalls von Mau scharf vor das Tor getretene Ecke das 1:0 (31.) für Bornheim. Kurz vor der Pause (43.) war es wiederum Mau, die frei stehend vor dem Gästetor den Ausbau der Führung verpasste.

Dies folgte jedoch nur 4 Minuten nach dem Wiederanpfiff, als Diana Buchholz eine Unsicherheit der Gästetorhüterin zum 2:0 (49.) ausnutzen konnte. Die erste echte Torchance für die TSG bot sich nur wenig später Juli Reinhart, die jedoch aus aussichtsreicher Position an Melanie Mustafic im Bornheimer Tor scheiterte. Für die frühe Vorentscheidung zu Gunsten der Bornheimer Elf sorgte schließlich Sabine Abdulahi, die nach gut einer Stunde mit ihrem 7.Saisontreffer das 3:0 (62.) erzielen konnte. Nachdem die TSG durch Malwine Lenz den Anschlusstreffer zunächst noch verpasst hatte (67.), konnte Juli Reinhart aber doch auf 3:1 (80.) verkürzen. Wer nun glaubte, das Spiel könne vielleicht noch einmal eine unerwartete Wendung nehmen, sah sich 2 Minuten später eines Besseren belehrt. Schön im Strafraum freigespielt, behielt die kurz zuvor eingewechselte Melisa Uenal die Nerven und konnte zum 4:1-Endstand (82.) einschieben.

„Wir haben in allen Mannschaftsteilen eine tolle Leistung gezeigt und das Match verdient für uns entschieden. Natürlich hat uns die TSG durch den einen oder anderen Fehler das Tore schießen etwas einfacher gemacht, aber wir haben in der Vergangenheit solche Fehler oft nicht zu unseren Gunsten nutzen können. Das war heute endlich einmal anders!“ war Co-Trainer Christian Walter am Ende mehr als zufrieden mit der Mannschaftsleistung. Auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff war angetan von der Leistung der eigenen Mannschaft: „Dieses Spiel hat richtig Spaß gemacht! Das war sicherlich unsere beste Saisonleistung und wir haben uns für ein gutes Spiel angemessen belohnt. Das war in den beiden ersten Heimspielen die wir sehr unglücklich verloren haben, leider nicht der Fall.“

Weit weniger positiv endete das im Anschluss ausgetragene Hessenligaspiel zwischen Bornheim und dem Aufsteiger aus dem osthessischen Pilgerzell, das die Gäste am Ende mit 1:5 für sich entscheiden konnten. Zumindest als kleiner Stimmungsaufheller konnte das erste Bornheimer Saisontor durch Laura Predoi dienen, das aber letzten Endes auch nur ergebniskosmetischen Charakter hatte.

Wieder dauerte es nur 2 Minuten, bis Bornheim sich im Hintertreffen sah und Emma Rehm den TSV mit 0:1 in Führung gebracht hatte. Auch wenn die Gäste sicherlich ein klares spielerisches Übergewicht für sich verzeichnen konnte, gelang es Bornheim erstmals streckenweise mitzuhalten. Den Gegner konsequent am Tore schießen zu hindern, gelang indes auch dieses Mal nicht. Nachdem Anna Lena Gilbert per Strafstoß auf 0:2 (21.) erhöhen konnte, sorgten schließlich weitere Treffer von Rehm (34.) und Magdalena Krug (45.) für eine deutliche Pausenführung des TSV. Allerdings sorgte der Umstand, dass dem Treffer zum 0:3 eine klare Abseitsstellung vorausgegangen war, für Unmut auf Bornheimer Seite.

Wenn man nach weiteren kleinen Lichtblicken im derzeit tristen Bornheimer Fußballalltag suchen mochte, dann war es an diesem Tag der Umstand, dass es Bornheim durch den Ehrentreffer von Laura Predoi (72.) bei nur einem weiteren Torerfolg der Gäste durch Krug (73.) erstmals gelang, zumindest eine Halbzeit mit einem Remis zu beenden. An der sechsten Pleite im sechsten Spiel konnte jedoch auch dieser kleine Glücksmoment nichts ändern.

Als weiterhin punkt- wenn nun zumindest nicht mehr torloses Schlusslicht, wird sich Bornheim auch in den kommenden Begegnungen mit der Rolle des krassen Außenseiters begnügen und nach den kleinen positiven Momenten suchen müssen, die sich links und rechts des dornenreichen Wegs entdecken lassen.