Frauen: Glücksgefühle made in Bornheim
Dank eines Last-Minute-Treffers von Kathrin Schneider konnten Bornheims Fußballerinnen 3 unerwartete Punkte aus dem Auswärtsmatch beim SV Gläserzell entführen und haben sich damit weiter Luft im Abstiegskampf verschafft. Hatte man vor 2 Wochen nach der Partie in Wetzlar noch mit dem Schicksal gehadert, als man in der Nachspielzeit den bitteren Knockout hatte hinnehmen müssen, so war das Glücksgefühl diesmal auf Seite der Bornheimerinnen.
Zuvor hatte sich die von Trainer Mario Koch gehegte Hoffnung, dass sich das Lazarett bis zum Spiel in Gläserzell wieder etwas leeren würde, nicht erfüllt. Auch diesmal musste Koch neben den Verletzten Esma Gado und Christina Depta mit Caroline Girard und Jenny Zitnik abermals 4 Stammspielerinnen ersetzen. So kam es, dass auch an diesem Samstag erneut Co-Trainerin Kathrin Schneider ihre Fußballschuhe schnüren musste, was sich am Ende jedoch als absoluter Glücksfall erwies.
Trotz des buchstäblich letzten Aufgebots, bestimmten die Frankfurter Gäste die Partie überraschender Weise vom Anstoß weg und erspielten sich in den ersten 45 Minuten mehrere gute Torgelegenheiten, ohne jedoch zum Erfolg zu kommen. Nachdem zunächst Schneider bei einem Freistoß (12.) das Ziel verfehlte, nahm Mannschaftskollegin Pia Sösemann bei ihrem Schussversuch nur 2 Minuten später schon etwas genauer Maß, traf aber nur den Querbalken des SVG-Tores. Erneut war es Sösemann, die nach 20 Minuten ein weiteres Mal vor dem Tor auftauchte, diesmal aber an Keeperin Jasmin Jökel scheiterte. Die Heimelf von Trainer Felix Dorn blieb bis kurz vor der Pause in der Offensive weitestgehend unsichtbar und konnte erst unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff für Gefahr vor dem Bornheimer Kasten sorgen. Nachdem Torfrau Kaya Rütters einen ersten Versuch (35.) klären konnte, musste sie nach der folgenden Ecke und einem Kopfball von Vivien Schwing erneut ihr ganzes Können aufbieten, um den Einschlag zu verhindern. Betrachtet am vorangegangenen Spielgeschehen und der bisherigen Chancenverteilung war das torlose Remis zur Halbzeitpause aus Bornheimer Sicht dennoch eher unbefriedigend.
Hatte sich Gläserzell bis dahin eher zurückhaltend präsentiert, bot sich den Zuschauern nach der Pause ein anderes Bild. Gläserzell agierte nun deutlich druckvoller und brachte in der Folge die Bornheimer Hintermannschaft immer wieder in Bedrängnis. Zwar konnte zunächst Bornheims Linda Breyer mit ihrem Schuss an das Lattenkreuz noch einmal für ein Highlight aus Bornheimer Sicht sorgen, doch erspielten sich die Gastgeberinnen in den folgenden 30 Minuten eine Reihe guter Tormöglichkeiten. Dem Erfolg am nächsten kam erneut Schwing, deren Kopfball (59.) Bornheims Verteidigerin Sonnur Kiricioglu gerade noch von der Linie kratzen konnte und nur wenig später (64.) abermals in höchster Not für ihre bereits geschlagene Keeperin Rütters retten musste. Noch einmal hieß es für Bornheim zittern, als ein Schussversuch von Sabrina Koll (69.) knapp am Tor vorbeistrich. Erst zum Ende der Partie gelang es Bornheim, das Geschehen wieder weitestgehend zu beruhigen und ein wenig Druck vom Kessel zu nehmen.
Als sich alle bereits mit einer Punkteteilung abgefunden zu haben schienen, die am Ende sicherlich auch gerechtfertigt gewesen wäre, schlug schließlich doch noch die Stunde von Routinier Kathrin Schneider. Ein Freistoß von der linken Außenbahn segelte vorbei an Freund und Feind und landete zur im Bornheimer Lager viel umjubelten Führung im Tor des SVG und bescherte Bornheim damit nicht mehr für möglich gehaltene Glücksgefühle.
„Das sind die Momente, für die ich diesen Sport liebe!“ war Trainer Mario Koch hochzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Das war von allen eine richtig starke Leistung und ein absolut wertvoller Sieg!“ ergänzte der Bornheimer Coach und auch Co-Trainerin und Siegtorschützin Kathrin Schneider war voll des Lobes für ihre Mitspielerinnen: „Das war ein Sieg des Willens! Man hat heute gesehen, was man als Team erreichen kann, wenn jeder für jeden bis zum Ende alles gibt!“
Mit einer Punkteteilung auf eigenem Platz musste sich hingegen das Bornheimer Gruppenliga-Team beim 3:3 gegen die FSG Niedermittlau/Lieblos zufrieden geben. Auch eine dreimalige Führung hatte dabei nicht gereicht, um den Platz am Ende der 90 Minuten als Siegerinnen zu verlassen.
In einer torreichen ersten Hälfte hatte zunächst Lejla Mesic die SG bereits nach 3 Minuten mit 1:0 in Front geschossen. Milena Hagest konterte die frühe Führung jedoch umgehend mit dem 1:1 nur 5 Minuten später. Auch die erneute Führung durch einen Treffer von Tatjana Smigic zum 2:1 (24.) hatte nicht lange Bestand, da Viktoria Walter abermals für den schnellen Ausgleich zum 2:2 (28.) sorgen konnte. Wiederrum waren erst 2 weitere Minuten von der Uhr gelaufen, als Smigic mit ihrem zweiten Treffer auf 3:2 (30.) stellen konnte und ihre Elf mit einer knappen aber nicht unverdienten Führung in die Pause schickte.
Doch auch dieser Vorsprung sollte der Mannschaft von Trainer Calo Sanfratello schließlich nicht für den erhofften Heimsieg reichen, da Jennifer Hoffmann bereits kurz nach Wiederanpfiff (52.) für den Treffer zum 3:3-Endstand sorgte und damit ein wenig Enttäuschung bei Trainer Sanfratello auslöste: „Die Mädels ziehen im Training gut mit und arbeiten konzentriert, aber leider belohnen wir uns im Spiel dann nicht mit einem Erfolg. Wenn man zu Hause 3 Tore schießt und dreimal führt, sollte man am Ende eigentlich mehr als nur einen Punkt mitnehmen. Heute wären ein Sieg jedenfalls absolut möglich gewesen.“