Frauen: Kein Licht am Ende des Tunnels

Auch an Spieltag 4 gab es für Bornheims Hessenligafußballerinnen nichts zu holen. Im Heimspiel gegen den Vizemeister des Vorjahres SC Opel Rüsselsheim unterlag man abermals deutlich mit 0:6 und muss zudem weiter auf den ersten eigenen Treffer warten. Ein Licht am Ende des Tunnels ist damit auch weiterhin nicht in Sicht. Auch für Bornheims 1b endete der Spieltag mit einer weiteren Niederlage. Wie schon der Heimauftakt gegen den SV Niederursel 14 Tage zuvor, endete auch das zweite Frankfurter Derby gegen Aufsteiger SpVgg. Oberrad mit einer gleichermaßen überflüssigen wie bitteren Pleite und wieder war es die Nachspielzeit, die das Gäste-Team jubeln ließ.

92 Minuten waren vorüber und alles schien auf eine Punkteteilung hinauszulaufen -die am Ende nicht einmal unverdient gewesen wäre- als Emma Briegel schließlich doch noch der aus Oberräder Sicht goldene Treffer gelingen sollte. Zuvor hatte sich den Zuschauern bei spätsommerlichen Temperaturen ein Gruppenligaspiel auf eher überschaubarem Niveau geboten. Bornheim präsentierte sich zwar spielerisch als das bessere Team, ohne daraus aber tatsächlich Kapital schlagen zu können. Da auch die Gäste sich vor dem gegnerischen Tor nicht wirklich in Szene setzen konnten, waren Torgelegenheiten auf beiden Seiten eher Mangelware.

Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich am Gesamtbild nur wenig und erst in der Schlussphase der Begegnung sollte diese dann doch noch Fahrt aufnehmen. Vermutlich hätte das Match ein anderes Schlussresultat gehabt, wenn Bornheims Annabelle Mau in der 80.Minute die sich ihr bietende Torchance aus der Kategorie „100%-tig“ genutzt hätte. Nach einem von Oberrad’s Schlussfrau abgewehrtem Schussversuch von Franca Löhlein vollbrachte Mau das kleine Kunststück, den Ball völlig frei vor dem Tor stehend, diesen nicht im leeren Kasten der Gäste zu versenken. Und so griff dann wieder einmal die alte Fußballer-Weisheit, dass derjenige, der seine Gelegenheiten nicht nutzt, am Ende dafür bestraft wird. Nachdem sich Oberrad in den Schlussminuten bereits 2 Tormöglichkeiten erarbeitet, diese aber ungenutzt gelassen hatte, brachte schlussendlich der Treffer von Briegel in der Nachspielzeit die späte Entscheidung.

Dementsprechend angefressen zeigte sich Trainer Calo Sanfratello dann auch nach Spielende: „Leider haben wir jetzt bereits zum zweiten Mal wichtige, aber vor allem mögliche Punkte verschenkt! Wie hatten auch diesmal das Spiel eigentlich im Griff, haben es aber wieder versäumt die nötigen Tore zu schießen. Wenn wir insgesamt in den beiden Heimspielen etwas cleverer agiert hätten, könnten wir jetzt 9 Punkte auf dem Konto haben und wären oben mit dabei. Das es anders gekommen ist, haben wir uns selbst zuzuschreiben.“

Zur fast schon, wenn auch traurigen Routine, ist das Kommentieren von Niederlagen für das Bornheimer Hessenliga-Team geworden. Auch gegen den SC Opel Rüsselsheim setzte es eine deutliche Niederlage, auch wenn das Team von Trainer Hannes Breining-Rütters sich diesmal spielerisch besser präsentierte als in den Partien zuvor. So gelang es immerhin das eigene Tor bis zur 19. Minute sauber zu halten, bevor Vanessa Kempf mit ihrem Treffer zum 0:1 den Torreigen eröffnen konnte. Noch vor der Pause erhöhte Sarah Sieber auf 0:2 (40.), was aus Bornheimer Sicht aber immer noch ein durchaus respektables Ergebnis darstellte.

Ein Doppelschlag kurz nach der Pause brachte dann aber jedoch die frühzeitige Entscheidung zu Gunsten der Opelanerinnen. Nachdem Kempf mit ihrem zweiten Treffer zunächst das 0:3 (52.) erzielt hatte, besorgte schließlich Janine Hanke nach einem Eckball das 0:4 (54.) für den SCO. Nachdem Kempf mit ihrem Treffer Nr.3 auf 0:5 (71.) gestellt hatte, konnte Eva Maria Kolodziej praktisch mit dem Schlusspfiff auch noch den sechsten Treffer nachlegen. Nennenswerte Bornheimer Torgelegenheiten waren hingegen über die gesamte Spielzeit nicht zu verzeichnen.

„Eigentlich erübrigt sich jeder Kommentar zum heutigen Spiel, da er sich von dem der Woche zuvor nicht nennenswert unterscheidet“, fasste Abteilungsleiter Christoph Schaaff die 90 Minuten zusammen. „Im Moment bleibt uns nicht viel mehr als der Versuch, die Niederlagen möglichst in Grenzen zu halten und sie mit Anstand und Würde zu ertragen. So, wie sich die Situation momentan darstellt, sind wir nicht konkurrenzfähig“, so Schaaff.

Unterdessen geht im Hintergrund die Suche nach einem neuen Übungsleiter weiter, jedoch gibt Schaaff zu bedenken: „In Anbetracht unserer derzeitigen Lage wird es natürlich noch schwerer einen Trainer zu finden, der sich dieser Situation stellen und die sich bietende Herausforderung annehmen würde. Wir geben die Hoffnung aber dennoch nicht auf.“