Frauen: Nicht geglänzt aber gewonnen

Rund 4 Wochen nach dem 0:6-Hinspielerfolg im innerstädtischen Derby beim SV Niederursel konnten Bornheims Frauen auch das Rückspiel für sich entscheiden und behielten auf eigenem Platz mit 3:1 die Oberhand. Einmal mehr war es dabei SG-Torjägerin Pia Sösemann, die mit einem Doppelpack maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte.

Allerdings bedurfte es diesmal einer deutlich größeren Anstrengung, um den Lokalrivalen ein zweites Mal zu bezwingen. Mit einem 8:1-Kantersieg über die SG Haitz und einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen im Gepäck, erwies sich der SVN als die erwartet harte Nuss, die es für Bornheim zu knacken galt. Schließlich sollte nach dem knappen Erfolg über Schierstein ein weiterer hartnäckiger Konkurrent im Kampf um die Play-Offs auf Distanz gehalten werden.

Zunächst bot sich den Zuschauern an der Berger Straße in Halbzeit eins auch diesmal das fast schon gewohnte Bild. Bornheim konnte zwar deutlich mehr Ballbesitz für sich verbuchen, verstand es jedoch nur selten, die optischen Vorteile auch in Form von Torgelegenheiten zum Ausdruck zu bringen. Zu oft war es der lange Ball, mit dem man versuchte Sösemann in Szene zu setzen, zu selten war ein durchdachtes und gradliniges Aufbauspiel erkennbar, mit dem man den Gegner in Verlegenheit hätte bringen können. Auch das frühe 1:0 (15.) durch Sösemann vermochte nicht die notwendige Gelassenheit ins Spiel zu bringen, vermittelte aber zumindest kurzzeitig ein Gefühl von Sicherheit.

Dafür, dass dieses Gefühl keine Nachhaltigkeit erlangen konnte, sorgte Bornheim allerdings nur 10 Minuten später selbst. Ein völlig überflüssiger wie vermeidbarer Ballverlust am eigenen Strafraum brachte Niederursels Spielführerin Lorena Conforti in Schussposition, die mit ihrem platzierten Abschluss ins untere Eck Keeperin Kaya Rütters keine Chance lies und zum 1:1 (25.) egalisierte. Fast wäre den Gästen sogar noch das 1:2 geglückt, als sich Evangelina Vlasidou gegen gleich 2 Bornheimerinnen durchsetzen konnte (32.), den Ball im Anschluss aber über das Gehäuse setzte.

Offensichtlich hatte die Pausenansprache des Bornheimer Trainer-Duos Depta/Zitnik Früchte getragen. In Halbzeit zwei präsentierte sich der Tabellenzweite nach Wiederanpfiff deutlich zielstrebiger als zuvor und wieder war es ein früher Treffer, der Bornheim in die Karten spielte. Nachdem Jenny Zitnik mit einem Freistoß zunächst nur die Querlatte getroffen hatte, war es abermals Sösemann, die den Abpraller per Kopf zum 2:1 (50.) im Tor unterbringen und damit ihr Team zurück in die Erfolgspur brachte. Jetzt auch in der Defensive sicher stehend, gelang es Bornheim auch im Spiel nach vorne besser zu agieren und sich gute Torgelegenheiten herauszuspielen.

Die aussichtsreichsten Möglichkeiten boten sich dabei Marie Fries innerhalb von nur 5 Minuten. Nach einer Hereingabe von Sösemann (63.) war Fries mit einer Direktabnahme zur Stelle, verfehlte aber den Kasten knapp. Kurz darauf war es erneut Fries, die mit ihrem Abschluss (68.) jedoch in Niederursels Schlussfrau Patrizia Heinzmann ihre Meisterin fand.

Nur einmal fanden die Gäste im zweiten Abschnitt den Weg gefährlich vor das Bornheimer Tor, allerdings scheiterte Emily Störmer mit ihrem Versuch an Kaya Rütters im Bornheimer Tor. Kurz vor dem Ende war es schließlich Celine Kärcher, die mit ihrem Treffer zum 3:1 (85.) das Spiel endgültig zugunsten der SG entschied und damit den Derbysieg sicherstellte.

„Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen starken Gegner“, fasste Bornheims Trainerin Christina Depta das Spielgeschehen zusammen. „Wir waren zwar optisch überlegen und hatten mehr Spielanteile, aber Niederursel hat mit seinen gefährlichen Gegenstößen immer wieder Nadelstiche setzen können“, ergänzte ihr Trainerkollege Zitnik. Auch Niederursels Coach Karim Benjelloun sah in Bornheim den verdienten Sieger der Partie.

Durch den Erfolg hat Bornheim den anvisierten Platz in der Meisterschaftsrunde so gut wie sicher und könnte sich in den beiden verbleibenden Partien theoretisch sogar 2 Niederlagen erlauben. Die Ausgangslage könnte in den beiden Spielen aber nicht unterschiedlicher sein. Während am nächsten Wochenende das Match beim noch punktlosen Schlusslicht BSC Schwalbach ansteht, kommt es eine Woche später zum Abschluss der Vorrunde noch zum Aufeinandertreffen mit Spitzenreiter SC Dortelweil.

CS