Frauen: Unter Wert geschlagen
Auch zur Punktspielpremiere von Bornheims neuem Coach Daniel Williams musste sich die SG Bornheim geschlagen geben und unterlag der TSG Lütter mit 1:4. „Das Ergebnis sieht zwar klar und deutlich aus, allerdings spiegelt es den Spielverlauf nur unzureichend wieder, weil wir unter Wert geschlagen worden sind“, fasste Williams das Spielgeschehen zusammen. Wieder zurück in der Erfolgsspur ist dagegen Bornheims 1b, die gegen den SVP Fauerbach zu einem 1:0-Erfolg kam. Damit konnte Bornheim zumindest vorübergehend wieder die Tabellenführung in der Gruppenliga Frankfurt übernehmen.
Nach seiner ersten Trainingswoche mit dem Hessenliga-Team hatte Bornheims neuer Übungsleiter auf allzu große Veränderungen verzichtet, was allerdings auch auf den Mangel an personellen Alternativen sowie auf das Fehlen von Nicole Huke und Nicole Stilger zurückzuführen war, die verletzungsbedingt bzw. aus beruflichen Gründen nicht mit von der Partie waren. War es Bornheim zuletzt etwas häufiger gelungen, einen frühen Rückstand zu vermeiden, dauerte es diesmal allerdings nur 3 Minuten bevor der erste Einschlag im Bornheimer Tor erfolgte. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung erlief Anne Schneider den durchgesteckten Ball und erzielte das 0:1 für die Gäste. In der Folge gelang es Bornheim jedoch wie schon in der Vorwoche, das eigene Tor geschickt zu verteidigen und ließ bis auf einen Lattenkopfball nach einem Eckstoß keine weiteren ernsthaften Torchancen zu. Der knappe Rückstand zur Pause war dementsprechend angemessen und spiegelte den Spielverlauf der ersten 45 Minuten wieder.
Dass Lütter im zweiten Spielabschnitt zu drei weiteren Treffern kam, war am Ende eher dem Umstand geschuldet, dass sich das Bornheimer Defensivverhalten nach dem Seitenwechsel deutlich defizitärer gestaltete als noch vor der Pause. Zudem war auch die Tatsache, dass sich Bornheims Nur Erman nach einer gelb-roten Karte (75.) bereits frühzeitig verabschieden musste, dem Spiel der SG sicherlich nicht zuträglich. Zunächst war es jedoch eine zu kurz geratene Kopfballrückgabe, die der TSG das 0:2 (52.) quasi auf dem Silbertablett präsentierte und sich der Gegner in Person von Anne Schneider dieses Geschenk nicht nehmen ließ. Die gleiche Spielerin war es schließlich auch, die nach 70 Minuten das 0:3 folgen ließ, als sie im Rücken der Bornheimer Abwehr auftauchend, den Ball in den Maschen versenkte. Nachdem die kurz zuvor eingewechselte Emilie Claudia Reith in der 78. Minute das 0:4 hatte folgen lassen, gelang Bornheims Linda Breyer kurz vor Ende mit dem 1:4 (87.) wenigstens noch ein wenig Ergebniskosmetik.
„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und auch in der zweiten Halbzeit waren wir nicht 3 Tore schlechter als der Gegner. Wenn wir in der Defensive etwas konzentrierter agiert hätten, wäre sicherlich ein positiveres Ergebnis möglich gewesen“, befand Williams nach seinen ersten 90 Minuten als Bornheimer Coach. „Insgesamt bin ich aber nicht unzufrieden. Die Leistung hat heute gestimmt, das Ergebnis leider nicht“.
Eine Woche nach der unglücklichen Niederlage gegen die FSG Rodgau/Zellhausen, durfte sich dahingegen sein Kollege Calo Sanfratello von Bornheims „Zweiter“ wieder über ein Erfolgserlebnis freuen. Allerdings hatte sein ersatzgeschwächtes Team, das unter anderem auf Spielführerin Sarah Schielke, sowie auf Franca Löhlein und Lisa Tendler verzichten musste, mit dem Tabellenvorletzten aus der Wetterau deutlich mehr Mühe als erwartet. Zwar präsentierte sich Bornheim wieder einmal optisch überlegen, konnte sich aber über die gesamte Spielzeit kaum nennenswerte Torgelegenheiten erspielen. Zu oft gerieten die Anspiele in die Spitze zu unpräzise und wenn sich Bornheim dann doch einmal bis zum gegnerischen Strafraum durchkombinieren konnte, war es der finale Pass der nicht sein Ziel fand. Auf der anderen Seite gelang dem SVP in den gesamten 90 Minuten nicht ein einziger erwähnenswerter Torabschluss
Fast schon logische Konsequenz aus dem Spielverlauf war es daher, dass der Bornheimer Siegtreffer durch Sina Martin (80.) eher zufällig, als herausgespielt zustande kam. Nach einer Hereingabe von rechts durch Leona Panosch, konnte Martin aus dem Gewühl heraus den Ball über die Torlinie drücken und bescherte ihrem Team damit drei wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft.
„Das war heute ganz klar ein reiner Arbeitssieg. Wir mussten viel Geduld aufbringen, aber uns war von vornherein klar, dass der Gegner aus einer massiven Deckung heraus agieren und kein Offensivfeuerwerk abbrennen würde“, war Trainer Sanfratello aber dennoch zufrieden. „Letzte Woche lief es ähnlich, aber da haben wir das Spiel verloren. Diesmal hat zumindest das Ergebnis gestimmt“, befand Sanfratello der mit seinem Team am kommenden Samstag zum Top-Spiel beim SV Niederursel antreten muss. „“Wir haben Niederursel im Hinspiel ein offenes Match geliefert und sehr unglücklich kurz vor Schluss verloren“, erinnert sich Sanfratello nur zu gut an das erste Aufeinandertreffen. „Wir wissen um die Schwere der bevorstehenden Aufgabe, haben aber in den letzten Woche genug Selbstvertrauen getankt um auch auf dem Niederurseler Hartplatz bestehen zu können“, gibt sich Bornheims Trainer optimistisch.