Last-Minute-Treffer sorgt für Stimmungsdämpfer

Kleiner Stimmungsdämpfer für Bornheims Verbandsligafußballerinnen: Nach zuletzt 3 Siegen in Folge, musste sich die Elf von Trainer Max Hübner im Match gegen den FSV Schierstein diesmal mit einer Punkteteilung zufriedengeben.

Durch das Last-Minute-Remis konnte Bornheims Konkurrenz im Kampf um die Vizemeisterschaft wieder etwas näher rücken und bleibt unseren Frauen dicht auf den Fersen.

„Wir waren über weite Strecken der Partie das bessere Team und hätten das Match auch gewinnen können“, fand Hübner. „In Anbetracht der Tatsache, dass Schierstein ein starker Gegner war und die ein oder andere gute Torgelegenheit ausgelassen hat, dürfen wir diesmal mit einem Zähler aber auch nicht unzufrieden sein“.

Vielleicht spielte bei dieser Aussage aber auch der Gedanke im Hinterkopf von Hübner eine Rolle, dass seine Mannschaft ab Spielminute 43 durchaus auch in Unterzahl hätte agieren können, wenn nicht sogar müssen. Nach einem Abstimmungsfehler zwischen Torhüterin Sonnur Kiricioglu und Verteidigerin Nicole Stilger berührte Kiricioglu den Ball außerhalb des Strafraumes klar mit der Hand.

Zur großen Verwunderung, zeigte Schiedsrichterin Silke Schlegel Bornheims Keeperin jedoch lediglich Gelb anstatt des von allen erwarteten roten Kartons. Eine Entscheidung, die aus Bornheimer Sicht als absolut glücklich zu bewerten war.

Zunächst hatte die Partie für Bornheim durchaus verheißungsvoll begonnen. Die SG nahm von Spielbeginn an das Heft in die Hand und erspielte sich in der Anfangsphase deutliche Vorteile, die in gefährlichen Torabschlüssen durch Jenny Zitnik (08.) und Marie Fries (22.) ihren Ausdruck fanden. Auf der Gegenseite erlebte Kiricioglu im Bornheimer Tor bis weit in die erste Halbzeit hinein, einen ruhigen Arbeitstag.

Ein Eckball, normalerweise nicht unbedingt eine der Bornheimer Stärken, führte nach einer guten halben Stunde zum verdienten Führungstreffer. Den von Marie Fries scharf vor das Tor getretenen Ball konnte Laura Susset im Fallen per Kopf an die Lattenunterkante befördern, von wo aus der Ball schließlich im Netz landete.

In der Folge war es jedoch eher der FSV Schierstein, dem dieser Gegentreffer Aufwind zu geben schien. Gefühlt aus dem Nichts kam das Gästeteam durch Janina Reuterhahn beinahe zum Ausgleich, scheiterte aber an der aufmerksamen Kiricioglu.

Von diesem Erlebnis offenbar weiter beflügelt, verstärkte der FSV seine Offensivbemühungen und kam bei einem Freistoß von Reutershahn (40.) dem Ausgleich bereits bedrohlich nahe. Keeperin Kiricioglu und der Innenpfosten des Bornheimer Tores verhinderten allerdings den möglichen Einschlag.

Bornheim wähnte sich bereits in der Halbzeit, als es kurz vor dem Pausenpfiff doch noch im Kasten der SG klingeln sollte. Bei ihrem dritten Versuch war Janina Reutershahn schließlich erfolgreich und konnte mit ihrem Treffer zum 1:1 (45.) egalisieren.

Fast schien es, als habe die Pause den Gastgeberinnen gutgetan, denn auch der Start in den zweiten Spielabschnitt ging abermals an Bornheim. Keine drei Minuten waren gespielt, als Vera Klingebiel nach einer Hereingabe von Laura Susset per Kopf zur Stelle war und ihr Team mit 2:1 in Front brachte.

Bis weit in die zweite Hälfte hinein verlief die Partie ohne größere Höhepunkte und Bornheim hatte das Geschehen weitestgehend im Griff. Zwar ließ man dem Gegner wenig Möglichkeiten sein Spiel zu entfalten, konnte auf der anderen Seite aber auch nicht wirklich eigene Akzente setzen.

Erst in den Schlussminuten nahm die Begegnung noch einmal Fahrt auf. Kurz zuvor in die Partie gekommen bot sich der für Schierstein kurz zuvor in die Partie gekommenen Victoria Clawson die Chance zum Ausgleich, die mit ihrer Direktabnahme aber das Tor verfehlte.

Auf der Gegenseite hatte 2 Minuten vor dem Ende Mellissa Veloso da Silva die Gelegenheit mit dem 3:1 für die endgültige Entscheidung zu sorgen, konnte aber den Ball nicht mehr vor der aus ihrem Tor geeilten Jasmin Smith erreichen.

En Treffer in der Nachspielzeit durch Desiree Reintgen entriss schließlich Bornheim im letzten Moment den schon sicher geglaubten Dreier und bescherte Schierstein doch noch den späten Punktgewinn.

„Auch wenn der späte Ausgleich natürlich ärgerlich ist und vermeidbar war müssen wir heute mit dem Remis zufrieden sein“, fand Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff. „Sicherlich hatten wir in der Summe mehr vom Spiel, aber der FSV hat aus seinen wenigen Chancen das maximale herausgeholt. Wenn man zudem bedenkt, dass wir die Hälfte des Spiels auch in Unterzahl hätten bestreiten können, hätte das Spiel durchaus auch einen anderen Ausgang haben können.“

Weit größer war die Freude dagegen im Lager von Bornheim III, dass mit dem 0:1 beim SC Weiß-Blau Frankfurt erneut einen verdienten Auswärtsdreier mit an die Berger Straße bringen konnte. In einem lange Zeit offenen Match avancierte am Ende -wie schon in der Vorwoche- Esma Musanovic mit ihrem späten Treffer (80.) zur Matchwinnerin und ließ ihr Team jubeln.

Bereits im ersten Abschnitt hatte Selma Hilgenfeld die Führung für Bornheim auf dem Fuß, scheiterte jedoch am Querbalken (25.). Auf der anderen Seite geriet der Kasten bei einem Schussversuch von Karin Steinrücke nur einmal ernsthaft in Gefahr.

„Wir haben heute gegen einen sicherlich favorisierten Gegner eine ansprechende Leistung gezeigt und den Platz nicht unverdient als Siegerinnen verlassen“, freute sich Coach Christian Walter über den zweiten Auswärtsdreier innerhalb einer Woche. „Jetzt wollen wir versuchen, den Schwung in das Nachholspiel am Mittwoch in Eschersheim mitzunehmen um auch dort zu punkten.“

CS