Frauen: Sösemann lässt Bornheim jubeln

Mit einem 3:2-Erfolg gegen die FSG Nauheim/Königstädten konnte die SG Bornheim nach dem freiwilligen Rückzug aus der Hessenliga einen gelungenen Auftakt in die neue Saison der Verbandsliga Süd feiern. Zur Matchwinnerin avancierte dabei Neuzugang Pia Sösemann, die mit ihrem Dreierpack maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte.

Nach guten Leistungen in den Testspielen und dem Pokalerfolg in der Vorwoche gegen den Ligakonkurrenten SV Niederursel, konnte das neuformierte Bornheimer Team diesmal allerdings nur phasenweise überzeugen und tat sich gegen den Aufsteiger deutlich schwerer als erwartet. Bereits nach 8 Minuten musste Bornheim das 0:1 durch Eva-Maria Kolodziej hinnehmen, die nach einem leichtfertigen Ballverlust einen Konter erfolgreich abschließen konnte. Dennoch zeigten sich die Gastgeberinnen ob des frühen Rückstandes nur wenig beeindruckt und kamen durch den ersten Treffer von Pia Sösemann schnell zum Ausgleich. Einen Abschlag von Keeperin Sonnur Kiricioglu konnte die Torschützin an der Mittellinie aufnehmen und schloss im Alleingang zum 1:1 (13.) ab. Auch in der Folge bestimmte Bornheim zwar weitestgehend das Spielgeschehen und konnte durch einige gelungene Ballstafetten überzeugen, jedoch ohne sich daraus größere Torgelegenheiten herauszuspielen. Nauheim/Königstädten lauerte dagegen aus einer gut gestaffelten Defensive heraus auf Kontergelegenheiten.

Auch nach dem Seitenwechsel fand Bornheim nicht zu der in den letzten Spielen gezeigten Souveränität und nährte durch ungewohnte und leichte Abspielfehler immer wieder die Hoffnung der Gäste auf weitere Konterversuche. Das der Aufsteiger nach 49 Minuten dann tatsächlich zum 1:2 durch Nadine Müller kommen konnte, war allerdings weniger einem solchen Konter sondern einer unglücklichen Aktion von Keeperin Sonnur Kiricioglu geschuldet, die einen schon sicher geglaubten Ball wieder freigab und damit der Torschützin den Führungstreffer ermöglichte.

Abermals war es Sösemann, die eine schnelle Antwort auf den neuerlichen Rückstand fand und nur wenig später binnen 5 Minuten mit einem Doppelpack die Partie drehen konnte. Zunächst konnte Sösemann nach einer Hereingabe von Celine Kärcher mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 2:2 (52.) ausgleichen um nur wenig später ihr Team sogar mit dem 3:2 (57.) erstmals in Front zu schießen. Mit der Führung im Rücken, versuchte die SG weiterhin Souveränität in ihr Spiel zu bringen, was jedoch nur selten gelang. Nauheim/Königstädten blieb auch in der Folge ein unangenehmer Kontrahent, der immer wieder auf seine Chance lauerte und dabei auch stets gefährlich blieb. Fast wäre diese Taktik  von Erfolg gekrönt worden, doch war es Torhüterin Sonnur Kiricioglu, die nach einem Eckstoß (80.) den dritten Gästetreffer mit einer spektakulären Rettungsaktion verhinderte und damit ihren Lapsus vor dem 1:2 mehr als wieder wettmachen konnte.

„Vielleicht haben wir nach den guten Ergebnissen in der Vorbereitung und im Pokal die heutige Aufgabe etwas zu leichtgenommen und waren eine Spur zu selbstsicher“, versuchte sich Bornheims Abteilungsleiter Christoph Schaaff nach dem Spielende in einer ersten Analyse. „Nauheim hat seine Sache gut gemacht und war ein unangenehmer Gegner für uns, aber vielleicht hat es für uns auch ein solches Spiel gebraucht um zu sehen, dass diese Verbandsligasaison kein Spaziergang wird. Wir werden in jedem Match Vollgas geben müssen, wenn wir oben mitspielen wollen“, so Schaaff.

Am kommenden Donnerstag wartet im Halbfinale des Kreispokals mit der TSG 51 Frankfurt erneut ein unbequemer Gegner auf die Bornheimerinnen, bevor am nächsten Verbandsligaspieltag das Auswärtsmatch beim FSV Schierstein ansteht. „Schierstein ist mit einem 4:2 über Haitz gut gestartet und wird sicherlich auch gegen uns einen Erfolg anstreben. Auch da werden wir uns auf ein intensives Match einstellen müssen“, richtete Schaaff bereits den Blick nach vorne.

Weniger erfolgreich verlief hingegen der Saisonauftakt für Bornheims 1b, die der SpVgg. Bad Nauheim knapp mit 1:2 unterlag. Nach einer ausgeglichenen und torlosen ersten Halbzeit, in der auf beiden Seiten lediglich Standardsituationen für ein wenig Torgefahr sorgen konnten, war es schließlich Julia Seifert, die nach einem Konter ihre Farben kurz nach Wiederanpfiff mit 0:1 (56.) in Führung brachte. Dennoch wollte auch dieser Treffer Bornheim nicht wirklich wachrütteln, so dass ein Schuss von Annabelle Mau (62.) für lange Zeit die einzig nennenswerte Aktion vor dem Gästetor blieb und damit ein wenig für Gefahr sorgte. Bad Nauheim verwaltete Dank seiner körperlichen Präsenz den knappen Vorsprung bis in die Schlussphase, bevor es abermals einer Standardsituation bedurfte, um für die Vorentscheidung zu sorgen. Einen vor dem 16-er quer gelegten Freistoß konnte Mira Feuerbach völlig unbedrängt annehmen und schloss mit einem sehenswerten Schuss ins Tordreieck zum 0:2 (86.) ab.

Erst jetzt ging der so lange fehlende Ruck durch das Bornheimer Team, jedoch sollte es nur noch zum 1:2-Anschlusstreffer (88.) durch Sabine Abdulahi reichen. Fast wäre Bornheim sogar doch noch der Ausgleich geglückt, doch scheiterte Mau kurz vor dem Abpfiff aus kurzer Distanz an Torhüterin Calotta Mayer.

„Leider hat uns heute auch ein wenig das Matchglück gefehlt“, befand Bornheims neuer Coach Thomas Enders nach der Partie. „Zudem hat Bad Nauheim in vielen Situationen seine körperliche Überlegenheit geschickt zum Tragen gebracht, wo wir im Zweikampf nicht genug entgegenzusetzen hatten. Das hätten wir nur durch ein spielerisches Übergewicht lösen können, was uns aber nicht gelungen ist“, meinte Enders. Einen weiteren Knackpunkt wollte Abteilungsleiter Schaaff in der neu formierten Mannschaft erkannt haben: „Der Substanzverlust, den das Team durch den Abgang von mehreren Leistungsträgerinnen in die 1.Mannschaft gehabt hat, war doch sehr groß und wird nicht ohne weiteres zu kompensieren sein. Wir werden uns wohl auf eine schwere Saison einstellen müssen.“

CS