Torfestival zum Jahresabschluss

Mit einem spektakulären 8-Tore-Festival haben sich Bornheims Verbandsliga-Fußballerinnen in die wohlverdiente Winterpause verabschiedet. In einem gleichermaßen mitreißenden wie spannenden Match konnte mit der SG Egelsbach einer der schärfsten Mitbewerber um die Spitzenplätze mit 5:3 geschlagen und Platz 2 im Klassement weiter gefestigt werden.

Musste man sich eine Woche zuvor bei der SG Haitz noch mit 4:1 geschlagen geben, konnte sich das Team des Trainer-Trios Christina Depta, Holger Winkler und Markus Pöltl diesmal wieder von seiner besten Seite präsentieren. „Gerade nach der Niederlage in Haitz wollten wir zum Vorrundenfinale noch einmal alles in die Waagschale werfen und die drei Punkte einfahren“, war Winkler nach dem Spiel dann auch mehr als zufrieden mit seinem Team. „Das war eine herausragende Leistung von allen Spielerinnen, die sich auch von den kleinen Rückschlägen in diesem Spiel nicht aus dem Rhythmus haben bringen lassen und absoluten Siegeswillen demonstriert haben.“

Zu einem dieser Momente zählte vor allem der 0:1-Rückstand durch einen Treffer der Ex-Bornheimerin Damla Bulut nach 21 Minuten, den Kapitänin Vera Klingebiel umgehend mit einem überlegten Heber aus 35 Metern zum 1:1 (22.) ausgleichen konnte.

Als Pia Sösemann unmittelbar vor dem Seitenwechsel Bornheim erstmals mit 2:1 in Front brachte, war es abermals Bulut, die noch vor dem Halbzeitpfiff zum 2:2 (45.) ausgleichen konnte und der SG damit den nächsten Dämpfer bescherte.

Auch im zweiten Spielabschnitt sollte die Partie weiterhin zu einem emotionalen Auf und Ab werden. Nachdem Carmen Biermann die Gäste in Spielminute 68 mit 2:3 in Führung geschossen hatte, bewies Bornheim die gern zitierte Mentalität um sich am Ende dann doch gegen einen starken Gegner behaupten zu können.

Nachdem Birgit Große Schwiep in der 74.Minute zum 3:3 ausgeglichen hatte, sorgte schließlich Pia Sösemann in einem furiosen Finale mit ihrem Doppelpack (77./90.) doch noch für den am Ende durchaus verdienten Dreier für Bornheim und strahlende Gesichter im eigenen Lager.

„Das war heute sicherlich eines der Highlights der Vorrunde“ fand Abteilungsleiter Christoph Schaaff. „Wir haben hier ein Match erlebt, das richtig Spaß gemacht und alles geboten hat, was den Fußball attraktiv macht. Gemessen an den Chancen, die beide Seiten ausgelassen haben, hätte das Spiel auch noch 4 oder 5 Tore mehr hergeben können.“

Auch für den Gegner fand Schaaff lobende Worte: „Egelsbach war ein richtig starker Gegner und hat uns heute wirklich alles abverlangt. Am Ende hat das Team gewonnen, das seine Chancen etwas konsequenter genutzt hat.“

Genau in diesem Umstand lag dann auch der Unterschied zum Spiel eine Woche zuvor bei Tabellenführer Haitz. Hier stand am Ende zwar ein auf dem Papier deutliches 4:1 für die Gastgeberinnen, jedoch entsprach die Höhe des Erfolges nicht unbedingt dem Spielverlauf.

Bereits vor dem Haitzer Führungstreffer durch Antonia Wittich (21.) hatte Bornheim durch Pia Sösemann und einen Lattentreffer von Lotta Meindl zwei gute Gelegenheiten zur Führung ausgelassen. Auch nach dem Rückstand hatte sich Grün Weiß durch Marie Fries eine Chance aus der Rubrik „100%-tig“ geboten, die aber ebenfalls ungenutzt blieb.

Das 2:0 (33.) durch einen von Jonna Fornges verwandelten Strafstoß noch vor der Pause, stellte dementsprechend einen weiteren Nackenschlag dar.

Auf dem nach der Pause durch den Dauerregen hart an der Grenze der Unbespielbarkeit befindlichen Platz konnte Haitz schließlich durch 2 schnell vorgetragene Konter durch Rebecca Schäfer (65.) und Josefine Link (76.) auf 4:0 davonziehen. Marie Fries konnte mit ihrem Treffer zum 4:1 (76.) nur noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben.

„Wir hätten hier gerne etwas mitgenommen, um den Kampf um die Meisterschaft noch spannender zu gestalten, aber leider ist uns das nicht gelungen“ lautete das Fazit von Coach Holger Winkler. „Wir waren bei unseren Torchancen einfach nicht konsequent genug. Das hat der Gegner besser gelöst. Spätestens nach dem 2:0 war es für uns insbesondere auf Grund der Platzverhältnisse sehr sehr schwer noch einmal zurückzukommen. Unter diesen Bedingungen war ein vernünftiges Spiel nicht mehr möglich. Im Rückspiel haben wir aber noch alle Möglichkeiten unsere Qualitäten besser auszuspielen und das heutige Resultat zu korrigieren“, so Winkler.

Nicht wirklich zufrieden mit dem Resultat des letzten Spiels des Jahres war man im Lager von Bornheim 2. Dies lag nicht zuletzt auch daran, dass gegen die zweite Mannschaft der Offenbacher Kickers sowohl ein 0:2-Vorsprung als auch ein zwischenzeitliches 2:3 am Ende nicht gereicht hatte, um die drei angepeilten und im Abstiegskampf wichtigen Punkte mitzunehmen.

Nachdem Sarah Schielke (23.) und Sabine Abdulahi (27.) Bornheim zur Pause mit 2:0 in Front geschossen hatte, konnten Merve Özdemir (48.) und Vanessa Jakobs (61.) nach dem Seitenwechsel zunächst für den OFC ausgleichen. Zwar gelang Sarah Schielke die erneute Führung für Bornheim, die jedoch Jakobs mit ihrem zweiten Treffer zum 3:3 (81.) egalisieren konnte.

„Wir wollten hier eigentlich unbedingt gewinnen, um unsere Position im Abstiegskampf zu verbessern. Das ist uns leider nicht gelungen“, war Bornheims Trainer Michael Mau dementsprechend unzufrieden. „Eigentlich waren wir mit dem 0:2 zur Pause auf dem richtigen Weg, haben unsere Leistung aber nicht über 90 Minuten konsequent auf den Platz bringen können. Daran, und an der Vermeidung individueller Fehler, werden wir in der Vorbereitung arbeiten müssen“, so Mau.

Ebenfalls keinen Grund zur Freude hatte sein Trainerkollege Christian Walter von Bornheims Dritter Mannschaft. Auch er musste im letzten Pflichtspiel des Jahres beim 3:4 gegen den FV 09 Eschersheim eine Niederlage seines Teams mitansehen, sah allerdings auch den Unparteiischen als einen der entscheidenden Faktoren für die Pleite. „Die Auslegung der Abseitsregelung war letzten Endes mit ausschlaggebend für unsere Niederlage“ fand Walter. „Unmittelbar vor dem 3:4, dem eine nach unserer Auffassung klare Abseitssituation vorausging, will der Schiedsrichter auf der anderen Seite bei einem Angriff von uns eine Abseitsstellung gesehen haben. Diese Auffassung hatte er allerdings ziemlich exklusiv!“, war Walter dementsprechend angefressen.

Dass es am Ende nicht zum Erfolg gereicht hatte, lag allerdings nicht alleine am Unparteiischen. Bereits nach 20 Minuten durch Treffer von Livia Lass und Celine Kärcher mit 2:0 in Front, schien Bornheim auf einem guten Weg, zur Winterpause seinen Platz in der Spitzengruppe der Kreisliga A untermauern zu können. Zwar konnte Echersheim durch einen Treffer von Tesfay Zemichael nach einer halben Stunde verkürzen, doch stellte Leyla Hitzeroth noch vor der Pause den alten Abstand wieder her.

Nachdem Lara Flassdick und abermals Tesfay Zemichael  zunächst ausgeglichen hatten, sorgten dann kurz vor Spielende der ausgebliebene Abseitspfiff  von Schiedsrichter Trpcevski für den entscheidenden Treffer zum 3:4 (89.) von Zoe Ahlf. „Bei den Gegentreffern haben wir es dem Gegner zu leicht gemacht“, fand Walter. „Auch das war am Ende mit ausschlaggebend für unsere Niederlage.“

In den kommenden Wochen bis zum Start der Vorbereitung Ende Januar, gilt es für die Bornheimer Teams jetzt darum, neue Kräfte zu sammeln. So unterschiedlich die Ausgangslagen und Ziele 3 Mannschaften auch sein mögen, so gilt doch für alle: Da ist noch Luft nach oben

 

CS