1. Frauen: Verschenkte Punkte

Durch eine 1:2-Heimniederlage im Nachholspiel gegen den SV Gläserzell haben es Bornheims Fußballfrauen verpasst, sich von den Abstiegsrängen der Hessenliga abzusetzen und den Vorsprung auf die unteren Ränge weiter abzubauen. „Leider haben wir eine große Chance vertan, denn dieses Match hätten wir keinesfalls verlieren müssen“, war Trainer Sven Walzer am Ende der 90 Minuten von deren Ausgang dann auch entsprechend enttäuscht.

Während sich Bornheim über den Spielverlauf hinweg ausreichend, teils hochkarätige Einschussmöglichkeiten geboten hatten, die jedoch größtenteils ungenutzt blieben, bewiesen die Gäste aus dem osthessischen Gläserzell vor dem Bornheim Tor eine weitaus größere Effizienz und durften daher den Platz am Ende als Siegerinnen verlassen. Erste Chancen für Bornheim hatten sich schon früh durch Nicole „Jackson“ Gueye (07.) und Kathrin Schneider (10.) geboten. Während Gueye’s Schuss von Keeperin Jasmin Jöckel mit einer Glanzparade entschärft werden konnte, verfehlte der Versuch von Schneider das Tor nur um Haaresbreite. Besser machte es auf der Gegenseite Gläserzells Torschützin Lisa Kolbe, die einen taktischen Fehler der Bornheimer Defensive eiskalt ausnutzte und zum 0:1 (13.) vollstreckte. Auch der zweite Versuch der Gäste erwies sich erneut als erfolgreich und führte zum 0:2 (25.) durch Sabrina Koll. Und es hätte aus Bornheimer Sicht sogar noch schlimmer kommen können, wenn Gläserzell kurz vor der Pause (43.) durch Koll nicht nur den Pfosten getroffen hätte. Hätte man in Anbetracht des Pausenstands von 0:2 von einer überlegenen Spielführung der Gäste ausgehen können, so bildete das Zwischenresultat jedoch nicht wirklich den bisherigen Spielverlauf ab.

Mit dem Selbstvertrauen, das Spiel trotz des Rückstandes noch auf die eigene Seite ziehen zu können, startete Bornheim in die zweite Halbzeit. Als Gueye kurz nach Wiederanpfiff mit einem 30-Meter-Sonntagsschuss an den Innenposten dann auch den 1:2-Anschlusstreffer (47.) erzielen konnte, schien Bornheim tatsächlich auf dem richtigen Weg zu sein, um dem Spiel die gewünschte Wende geben zu können. Bornheim erspielte sich nun zunehmend ein Übergewicht und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor des SV Gläserzell auf. Nachdem zunächst Christina Depta mit einem Kopfball (50.) gescheitert war, bot sich auf der Gegenseite die einzige, dafür aber hochkarätige Torgelegenheit der Gäste im zweiten Spielabschnitt. Allerdings scheiterte die alleine auf das Tor zueilende Lisa Kolbe an der hervorragend reagierenden Torhüterin Kaya Rütters, die einen weiteren Torerfolg (64.) verhindern konnte. Das die Partie in der Folge ohne weiteren Gegentreffer für die Gäste verlief, war am Ende auch der hervorragenden Leistung von Keeperin Jöckel zuzuschreiben. Noch zweimal konnte sie gegen Andrea Schuster (66.) und Christina Depta (72.) retten, die aus aussichtsreicher Position jedoch an Gläserzells Schlussfrau scheiterten.

„Wenn der Gegner am Ende besser ist und du verlierst, musst du das akzeptieren. Diesmal haben wir es uns aber wieder einmal selbst zuzuschreiben, dass die Punkte nicht bei uns geblieben sind. Wenn wir unsere Möglichkeiten konsequent genutzt hätten, hätte das Spiel vermutlich einen anderen Sieger gesehen“, fasste Trainer Walzer das Spielgeschehen zusammen. „Leider sind wir einmal mehr an uns selbst gescheitert“ befand auch Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff und ergänzte: „Ohne die Leistung der gegnerischen Torfrau schmälern zu wollen die sicher einen tollen Job gemacht hat, aber es gibt Bälle, die müssen einfach rein!“

Am kommenden Samstag steht für Bornheim das letzte Pflichtspiel des Jahres 2018 an, bei dem die SG dann beim Tabellendritten TSG Neu Isenburg antritt. Während es für Bornheim abermals um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gehen wird, könnte sich die TSG bei einem Sieg noch die Herbstmeisterschaft in der Hessenliga sichern. „Wir fahren sicher nicht nach Neu Isenburg, um zur Herbstmeisterschaft zu gratulieren!“ gibt sich Schaaff im Vorfeld des Vorrundenfinales kämpferisch. „Wir werden versuchen, auch dort etwas mitzunehmen und mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen.“

CS