Viele Tore, wenig Punkte

Mit einem klaren und auch in der Höhe verdienten 7:1-Erfolg über den SC Olympia Lorsch blieben Bornheims Verbandsligafußballerinnen auch bei ihrer Heimpremiere siegreich und verteidigten Rang 1 im Klassement. Zwar gegenüber der Vorwoche verbessert, aber dennoch erneut sieglos, bleibt Bornheim 2 dagegen nach wie vor weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Nach dem 3:4 gegen die SG Westerfeld steckt man damit bereits erneut wieder im Tabellenkeller. Ebenfalls geschlagen geben musste sich Bornheim 3. Trotz einer frühen 3:0 Führung beim VfB Friedberg unterlag man am Ende mit 4:6 und musste nach dem Auftakterfolg der Vorwoche einen ersten Dämpfer einstecken. Damit erzielten die Bornheimer Teams an diesem Spieltag zwar insgesamt 17 Tore, die aber schlussendlich nur für 3 Punkte reichten.

Ein rasantes und kampfbetontes Spiel lieferten sich die heimische SG und das Gästeteam von Olympia Lorsch auf dem Kunstrasen an der Berger Straße. „Ich glaube alle die gekommen sind, haben trotz des klaren Resultats ein tolles und abwechslungsreiches Match gesehen, in dem es über die gesamten 90 Minuten keinen Leerlauf gab“, fand Bornheims Trainerin Christina Depta. In der Tat war es Lorsch, das unmittelbar nach Spielbeginn die erste Chance für sich verzeichnen konnte, jedoch verfehlte ein Schuss von Deckenbach das Tor um Haaresbreite.

Bornheim fand jedoch schnell in die richtige Spur und konnte durch 2 Treffer von Marie Fries (12./20.) ein 2:0 vorlegen. Dennoch war Lorsch keineswegs chancenlos und es war Keeperin Jannika Rullkötter zu verdanken, dass die Gäste nicht zum Torerfolg kamen. Zweimal war sie per Fußabwehr zur Stelle und bewahrte ihr Team damit vor einem Gegentreffer. Als Vanessa Dörr nach einer knappen halben Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, sollte sich die folgende Einwechslung von Pia Sösemann als Glücksgriff des Bornheimer Trainerteams erweisen. Mit einem  Doppelpack sorgte Sösemann (46./55.) kurz nach der Pause für einen beruhigenden 4-Tore-Vorsprung und die frühe Entscheidung in dieser Partie.

Zwar konnte Lorsch nur 2 Minuten nach dem 4:0 durch Daniele Mingolla auf 4:1 verkürzen, doch sorgten weitere Treffer von Darina Prissjashnik (67.), Pia Sösemann (76.) und Mellissa Veloso da Silva (80.) für den deutlichen Erfolg der SG.

„Die komplette Mannschaft hat durch die Bank eine tolle und geschlossene Leistung gezeigt und die Vorgaben des Trainerteams 100%-tig umgesetzt“, war auch Bornheims Abteilungsleiter Schaaff vollauf zufrieden. Allerdings trübte die schwere Verletzung von Vanessa Dörr die Freude über den Sieg nur allzu deutlich.“ Leider haben die Untersuchungen die ersten Befürchtungen bestätigt und ergeben, dass sich Vanessa das vordere Kreuzbandriss gerissen hat. Wir sind alle sehr betroffen und drücken ihr die Daumen, dass sie bald wieder fit sein wird und mit den Mädels auf dem Platz stehen kann“, so Schaaff.

Mit 2 Siegen zum Auftakt ist Bornheim zumindest vorläufig im Soll und will am kommenden Wochenende Tabellenplatz 1 bei Viktoria Schaafheim verteidigen. „Das wird kein Selbstläufer“, findet Coach Holger Winkler, in der Vergangenheit selbst 2 Jahre lang Trainer der Schaafheimerinnen. „Die Viktoria hat sich noch einmal verstärkt und wird uns sicherlich alles abverlangen“, meint Winkler.

Die nächste Pleite musste hingegen das Bornheimer Gruppenligateam hinnehmen. Zwar zeigte sich die Elf von Trainer Michael Mau nach dessen Einschätzung  gegenüber der Auftaktniederlage bei Wiking Offenbach in vielerlei Hinsicht deutlich verbessert, musste sich aber am Ende der SG Westerfeld dennoch knapp mit 3:4 geschlagen geben. „Positiv herauszuheben ist vor allem, dass alle bis zur letzten Minute Moral gezeigt und sich gegen die Niederlage gestemmt haben“, fand Mau, der aber auch nach wie vor deutlich erkennbare Mängel ausmachen konnte. „Vor dem Tor waren wir einfach nicht zielstrebig genug und insbesondere bei den Gegentreffern haben wir ein teilweise dilettantisches Abwehrverhalten an den Tag gelegt“ war Mau dann auch dementsprechend unzufrieden.

Erst in der Schlussphase, als sein Team bereits mit 1:4 im Hintertreffen lag, entwickelte Bornheim noch einmal richtig Druck, kam aber durch 2 Treffer (92./94.) von Annabelle Mau nur noch zum Anschluss.

Nachdem Conradi die Gäste mit 0:1 (09.) früh in Führung gebracht hatte, erhöhte Braun noch vor dem Seitenwechsel auf 0:2 (43.). Westerfeld legte durch Klee sogar noch zum 0:3 (50.) nach, bevor Bornheim durch Annabelle Mau auf 1:3 (66.) verkürzen konnte. Die kurzzeitig aufkommende Hoffnung zerstörte jedoch Gailing mit ihrem Treffer zum 1:4 (72.) und stellt den alten Abstand somit wieder her. „“Wir waren in der Summe keinesfalls schlechter als der Gegner und hätten den Platz genauso gut als Siegerinnen verlassen können“, fand Mau und ergänzte: „Heute haben wir uns vor allem selbst geschlagen!“

Auch Bornheims Dritte musste nach der starken Premiere bei der TSG 51 einen Rückschlag einstecken. Bei der 6:4-Niederlage beim VfB Friedberg reichte den Bornheimerinnen auch eine 3:0-Führung nicht aus, um die Partie für sich zu entscheiden.

Friedberg hatte offensichtlich die Anfangsminuten völlig verschlafen und sah sich nach knapp 15 Minuten bereits mit 0:3 im Hintertreffen. Zweimal Livia Lass (02./06.) und Selma El Mesmoudi (13.) hatten Bornheim bis zu diesem Zeitpunkt scheinbar auf die Siegerstraße gebracht, bevor Friedberg durch Treffer von Fuss (28.) und Krokolinski (30./43.) noch vor der Pause egalisieren konnte.

Auch nach der Pause erwischten die Gastgeberinnen den besseren Start und konnten durch weitere Treffer von Fuss (56.) und Rebel (60.) auf 5:3 davonziehen. Zwar gelang Bornheim durch Acelya Aydogdu noch einmal der Anschluss, doch konnte Krokolinski mit ihrem dritten Treffer zum 6:4 (79.) den Sack endgültig zumachen.

Wie schon sein Trainerkollege Michael Mau, machte auch Trainer Christian Walter unter anderem das mangelhafte Abwehrverhalten für die Niederlage verantwortlich: „Insbesondere bei den Gegentoren haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht und die notwendige Cleverness vermissen lassen.“

CS