Zeit das sich was dreht

Die Spannung steigt! Wenn Bornheims Fußballerinnen am ersten Septemberwochenende in eine neue Spielzeit starten, dürfen sie auf eine interessante und erfolgreiche Vorbereitung zurückblicken. Im Mittelpunkt dürften dabei vor allem einige personelle Veränderungen sowie die durchaus positive Bilanz der ausgetragenen Testspiele stehen.

„Wir freuen uns, dass es jetzt wieder losgeht und wollen auch in dieser Saison wieder eine entscheidende Rolle in der Verbandsliga spielen“, gibt sich Bornheims Sportlicher Leiter Christoph Schaaff positiv. Dabei setzt er vor allem große Hoffnung auf Bornheims neuen Trainer Thomas Stein, der das Team mit Beginn der Vorbereitung übernommen hat und damit Max Hübner ablöst.

Hübner, erst im Winter gekommen, hatte die Verantwortlichen zum Saisonende darüber informiert, dass er aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen würde, was eine neuerliche Veränderung auf der Trainerposition erforderlich machte.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit Thomas Stein einen sehr erfahrenen und erfolgreichen Coach für uns gewinnen konnten, der das Team sportlich sicherlich weiterentwickeln und auf ein neues Level heben kann“, findet Schaaff. Stein, der in der Vergangenheit u.a. die Frauenteams des SV Gläserzell sowie den SC Opel Rüsselsheim erfolgreich trainiert hat, will gemeinsam mit Co-Trainerin Christina Depta an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen, die mit dem Gewinn des Kreispokals sowie der Vizemeisterschaft abgeschlossen werden konnte.

Auch im Kader des Verbandsligateams gibt es einige Veränderungen. Nicht mehr mit dabei sein werden Nicole Stilger, die eine Baby-Pause einlegt und Andrea Schuster, die zu ihrem ehemaligen Verein FFC Runkel zurückgekehrt ist. Ebenfalls von Bord sind Lotta Meindl, die es aus Studiengründen in die USA zieht, sowie Andrea Schuster, die zu ihrem ehemaligen Verein FFC Runkel zurückgekehrt ist. Auch Bornheims japanische Gastspielerin Rie Odaira hat den Verein wieder verlassen. Erst zu Jahresbeginn nach Deutschland gekommen, konnte Odaira in ihren wenigen Spielen für die SG bereits auf sich aufmerksam machen und wechselt zu den Ladykickers des OFC in die Regionalliga.

Wieder im Kader sind Torhüterin Kaya Rütters (Achillessehnenriss) sowie Vanessa Dörr (Kreuzbandriss), die beide nach ihren langwierigen Verletzungen wieder Anschluss finden wollen.

Neu mit dabei, sind mit Vanessa Kempf (Fvgg. Kickers Aschaffenburg), Charlotte Wuth (SV Diez-Freiendiez), Aylin Hikl (TuRa Niederhöchstadt) und Nora Ghoulla (TSG 51 Frankfurt) vier klassische Neuzugänge. Insbesondere Kempf, die in der Vergangenheit auch für den SC Opel Rüsselsheim auflief und sogar Regionalliga-Erfahrung mitbringt, soll die Bornheimer Offensive variabler und durchschlagskräftiger machen.

„Vanessa ist eine Unterschiedsspielerin, die mit ihrer Torgefahr und ihrem Ehrgeiz unser Angriffsspiel noch einmal deutlich gefährlicher macht“, findet Schaaff, der sich aber nicht weniger über die anderen Neuzugänge freut. „Charlotte kann sowohl auf der linken wie auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden und damit unser Flügelspiel beleben und auch Aylin und Nora erhöhen mit ihren fußballerischen Qualitäten und ihrer Erfahrung die Kaderqualität noch einmal zusätzlich.“

Nach einem Ausflug zum rheinland-pfälzischen Regionalligisten TuS Wörrstadt, kehrt außerdem Lara Krämer zurück nach Bornheim. Eigentlich Torhüterin, wird Krämer jedoch aufgrund einer langwierigen Armverletzung als Feldspielerin zum Einsatz kommen.

Aus dem Bornheimer Nachwuchs haben zudem mit Merle Schwarz und Johanna Wischermann zwei talentierte Nachwuchsspielerinnen die Gelegenheit erhalten, sich im Rahmen der Vorbereitung zu präsentieren und diese Chance auch genutzt. Auch sie sollen weiter an den Kader herangeführt werden. „Wir freuen uns sehr, dass es nach längerer Zeit wieder einmal gelungen ist, 2 Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs bis in die Erste zu bringen“, stellt Schaaff zufrieden fest und gibt dabei auch gleichzeitig einen Ausblick auf die künftige Bornheimer Ausrichtung.

„Wenn wir zukunftsfähig aufgestellt sein wollen, brauchen wir perspektivisch junge und hungrige Spielerinnen, die sich bei uns weiterentwickeln können. In unserem Umfeld gibt es in anderen Vereinen zahlreiche junge Spielerinnen, die teilweise in der Jugend schon einmal für uns gespielt haben. Diese, aber auch andere Nachwuchsspielerinnen für uns zu gewinnen, soll künftig mehr und mehr in den Fokus rücken“, skizziert Schaaff den weiteren Kurs.

Schließlich soll der Bornheimer Frauenfußball, der in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Jubiläum feiert, auch in den kommen Jahren eine feste und erfolgreiche Größe in der hessischen Frauenfußball-Landschaft bleiben.

Damit stellt sich natürlich gleichzeitig auch die Frage nach den Zielen für die kommende Saison. „Nach zuletzt 2 Vize-Meisterschaften wachsen die Erwartungen fast schon zwangsläufig“, findet Schaaff. „Weniger als das zu wiederholen, würden manche schon fast als Enttäuschung ansehen. Aber jetzt Platz 1 und den Aufstieg in die Hessenliga als unbedingtes Ziel auszurufen ist in Anbetracht der Qualität der Konkurrenz sicherlich auch vermessen“, so Schaaff. Zudem sollen auch die Verteidigung des Kreispokals und die damit verbundene erneute Qualifikation für den Hessenpokal fest ins Visier genommen werden.

Die erste, auf dem Weg dorthin zu nehmend Hürde, konnte am vergangenen Wochenende bereits erfolgreich genommen werden. Mit dem 7:0-Erfolg über den unmittelbaren Frankfurter Nachbarverein FC Gudesding gelang der souveräne Einzug in das Viertelfinale des Kreispokals, wo es in der kommenden Woche zum Duell mit der SpVgg. Fechenheim kommen wird.

Schon bei den vorangegangenen Testspielerfolgen gegen Wormatia Worms (3:0), den FSV Mainz 05 II (4:0) und die FSG Kickers Mörfelden/Nauheim (13:0) ließ Bornheim ebenfalls seine Qualitäten aufblitzen und konnte Selbstvertrauen für die kommende Spielzeit sammeln. Auch der letzte Härtetest gegen den Hessenligisten FC Mittelbuchen wurde mit 4:2 erfolgreich beendet und lässt Coach Thomas Stein ein insgesamt positives Fazit ziehen.

„Trotz einiger urlaubsbedingter Fehlzeiten der Spielerinnen haben wir bereits wichtige Prinzipien und Handlungsmuster einstudieren und schon über längere Spielabschnitte auch umsetzen können“, fasst Stein die letzten Wochen zusammen und ist zudem auch von der Qualität seines Teams überzeugt: „Ich habe hier viele neugierige und leistungsbereite Spielerinnen kennengelernt und auch die Neuzugänge haben die bereits vorhandene Qualität noch einmal angehoben. Das macht Mut und Freude auf die kommenden Spiele“, so Bornheims neuer Übungsleiter.

Ähnlich positiv, will auch Bornheims  Zweite mit ihrem Coach Michael Mau in die neue Spielzeit starten. Natürlich war der Abstieg nach über 10 Jahren Zugehörigkeit zur Gruppenliga ein herber Einschnitt, dennoch soll der Trend jetzt wieder nach oben zeigen. „Wir haben alle ein bisschen an diesem Rückschlag zu knabbern gehabt“, findet Mau, gibt aber auch gleich die Richtung für die neue Saison vor: „Als Absteiger bist du in der Regel erst einmal der große Favorit und diese Rolle wollen wir auch gerne annehmen. Allerdings gibt es in der Liga auch starke Konkurrenz, die uns das Feld sicher nicht einfach so überlassen wird“, sagt Mau.

Auch in seinem Kader gibt es neue Spielerinnen, die auf dem Weg zurück in die Gruppenliga helfen sollen. Vom 1.FC Hochstadt wechseln mit Lena Wicke und Marlen Böttcher gleich 2 Spielerinnen an die Berger Straße. Ebenfalls neu dabei  sein werden Anna Burger (FC Mittelbuchen II) und Carolin Blättner (TSV Fortuna Billigheim). Vorerst nicht mehr dabei sein wird Selma Hilgenfeld, die aus beruflichen Gründen vorübergehend an die Nordsee ziehen wird. Da der Kader bei Bornheims Erster zudem deutlich breiter aufgestellt sein wird als zuletzt, hofft Mau im Bedarfsfall natürlich auch auf partielle Hilfe von „oben“.

Ein wenig Bedenken gibt es aber dennoch. „Leider ist es uns aufgrund der Urlaubszeit nicht gelungen, das ein oder andere Testspiel auszutragen, so dass wir bis zum Punktspielstart noch keine wirkliche Standortbestimmung vornehmen konnten“, findet Mau. Der Auftakt gegen den VFB Friedberg dürfte damit also wohl ein wenig zum Start ins Ungewisse für Mau und sein Team werden.

Auch für Bornheims Dritte startet der Punktspielbetrieb am kommenden Wochenende. Gleich zum Auftakt trifft das Team von Trainer Christian Walter auf den Stadtrivalen SC Weiss-Blau und hofft auf einen gelungenen Start: „Wir wollen auch in dieser Spielzeit wieder eine gute Rolle in der Liga spielen und freuen uns, dass es wieder losgeht“, schaut Walter auf den nächsten Sonntag. Auch in dieser Saison soll Bornheim III vor allem wieder jungen Nachwuchsspielerinnen eine gute fußballerische Weiterentwicklung und erste positive Erfahrungen im Frauenfußball ermöglichen.

„Gerade für die jungen Spielerinnen ist es enorm wichtig, viel Spielzeit zu bekommen. Das können wir durch unsere Dritte natürlich wunderbar realisieren“, meint Abteilungsleiter Schaaff. „Die letzte Saison hat uns absolut darin bestätigt, dass der mit der Meldung eines weiteren Teams eingeschlagene Weg, eine richtige Entscheidung war“, so Schaaff.

CS