Bornheim bleibt auch weiter dran

Mit einem knappen, aber am Ende verdienten 2:1-Erfolg beim punktgleichen Tabellennachbarn TSV Nieder-Ramstadt konnten Bornheims Verbandsliga-Fußballerinnen weitere wichtige Punkte einfahren und damit einen der ärgsten Widersacher um Platz 3 vorerst distanzieren

Einmal mehr musste Trainer Thomas Stein in diesem Duell zahlreiche Stammkräfte ersetzen und war deswegen umso zufriedener mit der Leistung seines Teams: „In Anbetracht der vielen Ausfälle war das eine starke Leistung. Wir haben eine hohe Laufbereitschaft gezeigt und auch diesmal vor dem eigenen Tor wieder wenig zugelassen“, so Stein, der diesmal neben den Verletzten Vanessa Kempf und Marie Fries noch zusätzlich auf die zuletzt stark aufspielenden Luzie Ottenheim verzichten musste.

Auch sein Trainerkollege Adrian Tavana von Bornheims Zweiter war nach dem Spiel seiner Mannschaft gegen den SV Niederursel II grundsätzlich zufrieden: „Heute kann ich eigentlich nur die Chancenverwertung kritisieren“, so Tavana. „Eigentlich hätten wir angesichts der zahlreichen Torgelegenheiten mindestens 3 oder 4 Tore mehr schießen müssen“, resümierte Tavana nach dem fünften Sieg in Folge.

Mit diesen beiden Erfolgen bleiben zumindest Bornheims Erste und Zweite den jeweiligen Spitzenteams ihrer Ligen dicht auf den Fersen.

Nicht wirklich von der 1:7-Schlappe beim EFC Kronberg erholt, zeigte sich dagegen Bornheims Dritte, die über ein mageres 3:3 gegen den Tabellenvorletzten TSG Neu Isenburg II nicht hinauskam.

Bei sommerlich warmen Temperaturen erwischte Bornheim I auf dem stumpfen Naturrasen in Nieder-Ramstadt zunächst den besseren Start. Trotz des unebenen Geläufs gelangen den Bornheimerinnen immer wieder frühe Ballgewinne.

Eine dieser Balleroberungen leitete schließlich auch die Frühe Bornheimer Führung ein, als Alisha Lenz nach einem gelungenen Steckpass vor dem Tor die Ruhe behielt und zum 0:1 (14.) einschieben konnte. Nachdem zunächst Merle Schwarz nach 25 Minuten den Ausbau der Führung noch verpasst hatte, war es Paulina Schuster, die vor der Pause auf 0:2 (37.) stellen konnte.

Offensichtlich hatten sich die Gastgeberinnen für den zweiten Abschnitt einiges vorgenommen und agierten nach Wiederbeginn deutlich druckvoller. Bornheim hingegen verteidigte nun deutlich tiefer und hätte bei Konterchancen durch Charlotte Wuth und Pia Sösemann die Führung sogar ausbauen können.

Ein Bornheimer Eigentor führte nach 73 Minuten schließlich doch zum Anschlusstreffer, jedoch verteidigte die Stein-Elf den knappen Vorsprung ohne weitere nennenswerte Torgelegenheiten mehr zuzulassen.

„Am Ende haben uns die sommerlichen Temperaturen doch ziemlich zugesetzt, aber dank einer geschlossenen und starken Mannschaftsleistung haben wir den Sieg sicher mehr verdient gehabt als der Gegner“, fand Stein.

Wieder einmal war es die mangelhafte Chancenverwertung, die einen deutlicheren Erfolg von Bornheims KOL-Team verhinderte.  „Wir haben über starke Kombinationen tolle Torchancen kreiert, diese aber leichtfertig vergeben. Die 3 Tore, die wir am Ende geschossen haben, waren dagegen eher Zufallsprodukte“, bemängelte Adrian Tavana.

Am Ende war aber auch er mit dem Resultat zufrieden. Nach einem Eckball war es zunächst Verena Kühn, die einen unzureichenden Klärungsversuch der Niederurseler Defensive zum 1:0 (18.) für ihr Team nutzen konnte.

Noch vor der Pause gelang Franca Löhlein mit dem 2:0 (29.) der Ausbau der Bornheimer Führung. Allerdings wäre schon zu diesem Zeitpunkt mit Blick auf zahlreiche weitere gute Torgelegenheiten ein deutlicheres Resultat absolut möglich gewesen.

Auch in Halbzeit zwei dominierte Bornheim weiterhin das Geschehen, mehr als das 3:0 (66.) durch Sabine Abdulahi wollte aber trotz allem dabei nicht herausspringen. Insbesondere Abdulahi als auch der stark aufspielenden Leyla Hitzeroth boten sich weitere gute Gelegenheiten, die jedoch allesamt ungenutzt blieben.

Da auch Spitzenreiter Fechenheim mit einem 8:0-Kantersieg gegen den TSV Kassel erwartungsgemäß die Oberhand behielt, muss Bornheim mit nach wie vor 6 Punkten Rückstand und Platz 2 vorlieb nehmen und weiter auf einen Fechenheimer Ausrutscher hoffen.

Ganz anders hatte sich Christian Walter, Trainer von Bornheims Kreisliga-Fußballerinnen den Spieltag vorgestellt. „Wir wollten uns für die Kronberg-Pleite rehabilitieren und mit einem Sieg den Frust wegschießen. Leider ist das nicht wirklich gelungen“, war Walter dementsprechend mit Spiel und Resultat unzufrieden.

In Anbetracht des Spielverlaufs musste Walter am Ende sogar mit dem Punktgewinn zufrieden sein, da seine Elf nach einer Stunde zwischenzeitlich  mit 1:3 im Hintertreffen gelegen hatte.

Dabei hatte das Match aus Bornheimer Sicht eigentlich verheißungsvoll begonnen, als Annabelle Mau nach 19 Minuten das 1:0 besorgt und damit die Bornheimer Feldüberlegenheit in eine verdiente Führung umgemünzt hatte.

Ein wenig aus dem sprichwörtlichen Nichts, fiel dann doch der 1:1-Ausgleich, als Rim Hadda mit dem ersten Schuss auf das Bornheimer Tor erfolgreich war und damit den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf stellte.

Beflügelt von dem unerwarteten Ausgleichstreffer kam Neu Isenburg mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und kam durch weitere Treffer von Sabrina Bayer (49.) und Felicitas Wilhelm (57.) zu einer aufgrund der ersten Halbzeit nicht zu erwartenden 1:3-Führung. Allerdings gingen diesen Treffern einmal mehr haarsträubende Fehler der Bornheimer Defensive voran, die Neu Isenburg damit quasi zum Tore schießen einlud.

Nachdem sich Annabelle Mau zunächst durchgetankt und aus spitzem Winkel den 2:3-Anschlusstreffer markiert hatte, führte ein völlig überflüssiges Foulspiel im Bornheimer Strafraum zu einem berechtigten Strafstoß (76.) für die Gäste. Glück für Bornheim, das die Lattenoberkante den vierten Neu Isenburger Treffer und damit die vermutliche Vorentscheidung verhinderte.

So war es schließlich Neuzugang Luise Eicke, die kurz vor dem Ende der Partie nach einem Eckball am langen Pfosten zur Stelle war und doch noch den vielumjubelten Ausgleichstreffer markieren konnte.

Fast wäre Susanna Gebru in der aufgrund einer längeren Verletzungsunterbrechung fast 10-minütigen Nachspielzeit sogar noch der Siegtreffer geglückt, doch setzte Gebru freistehend und aus aussichtsreicher Position den Ball über die Querlatte.

„Letztlich müssen wir mit dem Remis sogar zufrieden sein“, fasste Walter zusammen. „Wir haben einfach wieder viel zu viele Chancen liegen gelassen und zudem den Gegner das Tore schießen leicht gemacht. Wenn du nach 1:3-Rückstand nochmal zurückkommst und der Gegner zudem einen Strafstoß vergibt, darfst du dich trotz des klaren Chancenplus für uns über eine Punkteteilung nicht beklagen“, so Walter.

CS