Frauen: Stolperstart für Bornheims Frauen
Durchwachsener Saisonauftakt für die Bornheimer Frauenteams: Während das Gruppenliga-Team eine empfindliche 0:4-Schlappe gegen die SG Westerfeld/Mönstadt hinnehmen musste, konnte das Verbandsliga-Team zumindest einen Zähler verbuchen, blieb aber beim 1:1 gegen die SG Haitz vieles schuldig.
Mit der Ambition gestartet, in der in dieser Saison in zwei 6-er Gruppen aufgeteilten Verbandsliga am Ender der Gruppenphase einen der ersten 3 Plätze zu belegen und damit die Aufstiegsrunde zu erreichen, war die Mannschaft in Spiel 1 nach der Corona-Pause gestartet. Dementsprechend hatte man den ersten Dreier angepeilt, um auch gleich den ersten Schritt in Richtung Aufstiegsrunde machen zu können. Allerdings sollte es am Ende anders kommen. Zwar bestimmten die Hausherrinnen über weite Strecken der Partie das Spielgeschehen und hatten deutlich mehr Spielanteile, jedoch fehlte insbesondere im Spiel nach vorne zu oft die Präzision, um diese Überlegenheit auch in Torgelegenheiten umzumünzen. Zu viele lange Bälle die nicht ihr Ziel fanden und ein nur selten konstruktiver Spielaufbau waren die Hauptursache für die Bornheimer Sturmflaute. Die erste Chance bot sich jedoch den Gästen, die nach 8 Minuten mit ihrem ersten Schuss auf das Bornheimer Tor für einen Ansatz von Gefahr sorgten. Auf der Gegenseite war es wenig später Selma El Mesmoudi, die den Ball knapp über das Tor setzte. Kurz vor der Pause (39.) war es schließlich ein Eckball der den Gästen die Führung einbrachte, als die Haitzer Spielführerin Luisa Polzer per Kopf zur Stelle war und den Ball zur etwas überraschenden 1:0-Führung im Bornheimer Tor versenkte.
Offensichtlich hatte man sich auf Bornheimer Seite in der Halbzeitpause vorgenommen, das bislang negative Ergebnis schnellstmöglich zu korrigieren. Unmittelbar nach Wiederanpfiff war es Neuzugang Marie Fries, die nach einer Hereingabe von Pia Sösemann zur Stelle war und zum 1:1 (46.) vollstrecken konnte. Wer allerdings erwartet hatte, dies sei nun der Startschuss für weitere Chancen und Tore, musste schnell erkennen dass sich am grundsätzlichen Spielverlauf nur wenig ändern sollte. Zwar war Bornheim auch weiterhin das spielbestimmende Team, blieb aber nach wie vor im Spielaufbau zu fehlerhaft, um die SG Haitz ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Fast wäre dennoch der Siegtreffer gelungen, jedoch kam Celine Kärcher nach einer weiteren Hereingabe von Sösemann den berühmten Schritt zu spät, um den Ball noch über die Torlinie schieben zu können. Somit blieb es am Ende bei der aus Bornheimer Sicht unbefriedigenden Punkteteilung zum Auftakt der Saison.
„Natürlich wollten wir mit einem Sieg und einem positiven Resultat in die neue Spielzeit starten und uns in Position bringen“, befand Christina Depta vom Bornheimer Trainerteam, „aber leider haben wir heute zu wenig Durchschlagskraft entwickelt, um zu Torchancen und damit zu Toren zu kommen. Daran müssen wir arbeiten und das in den kommenden Spielen besser machen.“
Dies dürfte in der Tat auch zwingend notwendig sein. Bei insgesamt nur 10 Spieltagen in der Qualifikationsrunde darf man sich nur sehr wenige solcher Ausrutscher erlauben, will man am Ende nicht einen der Plätze 4-6 belegen und damit in der Abstiegsrunde landen. Dann nämlich hätte die Chance, im Kampf um den Meistertitel ein Wörtchen mitreden zu können, bereits frühzeitig ein jähes Ende gefunden.
Zwar sind die Ansprüche bei Bornheims Gruppenliga-Fußballerinnen weitaus bescheidener, dennoch hatte man sich den Saisonauftakt weitaus positiver vorgestellt als geschehen. Wähnte man sich doch mit dem Gegner Westerfeld/Mönstadt auf Augenhöhe, musste man aber nach der deutlichen Pleite das ernüchternde Fazit ziehen, dass wohl eine schwere Saison bevorstehen dürfte. Zu deutlich war nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Erkenntnis, dass das Resultat auch in seiner Höhe durchaus Berechtigung hatte. Zwar versuchte das im Vergleich zur Vorsaison nahezu vollkommen neu aufgestellte und unter anderem mit 3 ehemaligen B-Juniorinnen an den Start gegangene Team, sich so teuer wie möglich zu verkaufen, stand jedoch über weite Strecken des Spiels auf verlorenem Posten.
Bei der 0:1-Führung (22.) durch Larissa Gailing leistete die Bornheimer Hintermannschaft mit einem Querpass im eigenen 16-er zu allem Überfluss auch noch Schützenhilfe. Zwar hatte Bornheims Sabine Abdulahi noch vor der Pause die große Chance zum Ausgleich (37.), verpasste aber das leere Westerfelder Tor.
Nährte diese Chance noch die Hoffnung auf ein positives Ergebnis, wurde diese nach einer guten Stunde innerhalb kurzer Zeit endgültig zerstört. Spätesten nachdem Katrin Pommerening in der 66.Minute mit einem sehenswerten Schuss vom Strafraumeck auf 0:2 erhöht hatte, war allen klar, dass der Nachmittag kein positives Ende nehmen würde. Schließlich waren die Gäste durch Julia Braun (75.) und Annika Strahl (80.) noch zwei weitere Male erfolgreich und besiegelten ein in dieser Höhe nicht erwartetes Desaster für die Bornheimerinnen.
„Wir hatten heute einfach zu viele Ausfälle und mussten mit einer Mannschaft an den Start gehen, die in dieser Konstellation noch nie zusammen auf dem Feld gestanden hat“, zog Trainer Christian Walter das nüchterne Fazit. „Das konnten wir nicht kompensieren und von den jungen Spielerinnen können wir nicht erwarten, dass sie die Kohlen aus dem Feuer holen“, so Walter, der mit seiner Mannschaft nach dem missratenen Auftakt gegen Westerfeld auch in den kommenden Wochen vor schweren Zeiten stehen dürfte.
CS