Noch Luft nach oben
Mit einem Erfolgserlebnis konnten sich Bornheims Verbandsligafußballerinnen in die verdiente Winterpause verabschieden. Durch den 0:1-Auswärtserfolg bei der DJK SSG Darmstadt konnte Bornheim wieder auf Platz 4 vorrücken, nimmt jedoch 8 Punkte Rückstand auf die Aufstiegsplätze mit in die Pause. Es bleibt also nach wie vor Luft nach oben.
Dessen ungeachtet, zeigte sich Coach Thomas Stein mit der Leistung seiner Elf in Darmstadt aber hochzufrieden und sprach sogar von der „vielleicht besten Saisonleistung“ seines Teams. „Wir haben das Spiel über viel Ballbesitz dominiert und hätten durchaus auch höher gewinnen können“, fand Stein. „Nur in der Schlussphase gab es noch einmal eine brenzlige Situation, in der der Ausgleich hätte fallen können. Am Ende war unser Erfolg aber hochverdient“, fasste Stein das vorangegangene Spielgeschehen zusammen.
Bereits nach 4 Minuten bot sich Bornheim die erste gute Torgelegenheit, jedoch strich der Versuch von Johanna Wischermann knapp über den Querbalken des Darmstädter Kastens. Auch in der Folge blieben die Gäste am Drücker und hätten nach einem Eckball (09.) per Kopf sogar auf 2:0 erhöhen können.
Die größte Chance für Bornheim eröffnete sich Kapitänin Laura Susset, die mit einem 30-Meter-Distanzschuss (22.) Darmstadts Keeperin Charlotte Möllers auf die Probe stellte und den diese erst im Nachfassen parieren konnte.
Schließlich war es Caro Girard, die nach 22 Minuten die die verdiente Bornheimer Führung herausschießen konnte. Nach einem Ballgewinn aus dem Gegenpressing konnte sich Charlotte Wuth auf der Außenbahn entscheidend durchsetzen und vor das Darmstädter Tor flanken. Dort hatte Girard keine Mühe, aus kurzer Distanz zu vollenden.
Auch in Halbzeit zwei änderte sich wenig an der Bornheimer Dominanz. Gleich zweimal bot sich Charlotte Wuth die Gelegenheit, die Bornheimer Führung auszubauen. Nach einer Flanke von der rechten Seite war Wuth an der Strafraumgrenze aufgetaucht, setzte das leder jedoch knapp über das Darmstädter Tor (62.)
Nur wenig später war es abermals Wuth, die mit ihrem Schuss (66.) Torhüterin Möllers zu einer Glanzparade zwang. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte Bornheim bereits einen beruhigenden Vorsprung herausgeschossen haben können, jedoch blieb das Match somit weiterhin ergebnistechnisch eng.
Fast hätte sich dieser Umstand 10 Minuten vor Ende der Partie gerächt, als sich den Gastgeberinnen die beste Gelegenheit für einen Torerfolg bot. Nach einem langen Ball war es Zerican Atakci im Bornheimer Tor, die im 1 gegen 1 am Strafraum zunächst parierte, bevor Girard den anschließenden Nachschuss im letzten Moment abblocken konnte.
In der Nachspielzeit konnte Bornheim noch einmal gefährlich vor dem Darmstädter Tor auftauchen ohne aber die Überzahlsituation in einen weiteren Treffer ummünzen zu können. So blieb es am Ende bei dem zwar knappen aber hochverdienten Bornheimer Erfolg und einem aus Gästesicht positivem Abschluss des Fußballjahres.
„Natürlich wären wir zum Ende der Vorrunde tabellarisch gerne in einer besseren Situation gewesen“, zog Bornheims Sportlicher Leiter ein erstes Vorrundenfazit. „Wir lassen uns da aber weder von außen unter Druck setzen, noch machen wir ihn uns selbst. Ich denke wir haben durchaus gesehen, an welchen Schrauben gedreht werden muss und werden unsere Hausaufgaben machen. Natürlich wollen wir unsere Leistung in der Rückrunde stabilisieren, der Fokus liegt aber vor allem auf der kommenden Saison“, so Schaaff.
Schon eine Woche zuvor konnte sich Bornheims Zweite in die Winterpause verabschieden, musste dabei allerdings eine 1:2-Heimniederlage gegen den SC Riedberg mit in die spielfreie Zeit nehmen.
Gegen von Anfang an druckvoll und engagiert agierende Riedbergerinnen geriet Bornheim bereits früh in Rückstand. Mit einem schnell vorgetragenen Angriff hatte die Gästeelf ihre Mitspielerin Leana Örtel im Strafraum in Schussposition gebracht, die diese zum frühen 0:1 (07.) für den SC nutzen konnte.
Auch im weiteren Verlauf tat sich Bornheim mit dem entschlossenen Auftreten des SC Riedberg schwer. Diese zogen offensichtlich auch zusätzliche Motivation aus dem Umstand, dass sie in dieser Partie auf ihren ehemaligen Coach Adrian Tavana trafen und zudem zahlreiche Fans mit an die Berger Straße gebracht hatten.
Mit dem knappen aber nicht unverdienten Rückstand ging es für Bornheim dann auch in die Halbzeitpause. Exakt eine Stunde war gespielt, als erneut Örtel vor dem Bornheimer Tor auftauchen und das 0:2 erzielen konnte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war zu spüren, dass das Bornheimer Vorhaben, mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen, nur schwerlich realisierbar werden würde.
Zwar konnte Birgit Große-Schwiep nur wenig später mit ihrem Treffer auf 1:2 (69.) verkürzen, doch sollte es Bornheim nicht gelingen das Match noch einmal zu drehen.
So war es dann auch wenig verwunderlich, dass Bornheims Coach Adrian Tavana nach dem Match ein wenig enttäuscht war. „Leider ist unser Matchplan nicht aufgegangen. Wir wollten vor allem über die Außenbahnen schnell nach vorne spielen, um uns entsprechende Torgelegenheiten zu erspielen. Das ist uns nicht gelungen. Von daher war es letztlich die Quantität der Torgelegenheiten, die uns diesmal im Gegensatz zum Spiel in Fechenheim gefehlt hat. Hätten wir uns heute ähnlich viele Möglichkeiten erspielt, wäre das Resultat sicher ein anderes gewesen“.
Mit jetzt 6 Punkten Rückstand auf Platz 1 ist ein möglicher direkter Wiederaufstieg in die Gruppenliga vorerst in weite Ferne gerückt, aber auch hier will man sich in Bornheim nicht unbedingt Druck machen. „Natürlich wäre es schön, wieder zurück in die Gruppenliga zu kommen“, findet Schaaff sagt aber auch gleichzeitig: „Wir hatten jetzt zwischenzeitlich einige personelle Veränderungen insbesondere hinsichtlich des Trainerteams. Da muss das ein oder andere natürlich erst zusammenwachsen. Von daher bleiben wir entspannt und warten, was am Ende dabei rauskommt.“
Einen Teilerfolg konnte Bornheims Dritte feiern, die beim SV Blau-Gelb wenigstens einen Punkt ergattern konnte. Wie zuletzt beim Spiel von Bornheims Zweiter in Fechenheim, war auch das Match von BornheimIII bei Blau-Gelb von einer turbulenten und torreichen Schlussphase gekennzeichnet.
Nachdem Mara Häusler den SV bereits nach 3 Minuten zunächst in Führung gebracht hatte, konnte Sabine Abdulahi kurz vor der Pause den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (43.) erzielen.
Erneut war es Häussler, die ihr Team nach 62 Minuten abermals in Front brachte. Diese Führung sollte dann auch bis in die Schlussphase Bestand haben, bevor Annabelle Mau in der 84. Minute per Freistoß egalisieren konnte.
Als Bana Negasi kurz vor dem Spielende mit ihrem Treffer zum 3;2 (89.) Blau-Gelb ein drittes Mal in Führung schießen konnte, schien das Match endgültig zu Gunsten der Gastgeberinnen entschieden. Bornheim erwies aber einmal mehr Moral und sicherte sich durch den abermaligen Ausgleichstreffer von Ana Sofia Costa Werner unmittelbar vor dem Abpfiff doch noch den sicherlich verdienten Punkt.
Noch einmal wird Bornheims Dritte in diesem Jahr im Nachholspiel bei der TSG Neu Isenburg II am Start sein, bevor sich dann endgültig alle Bornheimer Frauenteams in die Winterpause verabschiedet haben werden.
„Insgesamt sind wir mit dem Verlauf der Vorrunde nicht unzufrieden, auch wenn wir uns an der ein oder anderen Stelle ein wenig mehr gewünscht hätten“, zieht Schaaff ein erstes Fazit. „Die Rückrundenvorbereitung wird uns aber sicher noch einmal die Gelegenheit geben, an einigen Dingen zu arbeiten und uns weiterzuentwickeln, damit wir am Ende der Saison mit allen 3 Teams tabellarisch besser dastehen.“
C.S.